DJV fragt ARD und ZDF :
Warum verfüttern die Öffentlich-Rechtlichen ihre Inhalte an KI?

Michael Hanfeld
Ein Kommentar von Michael Hanfeld
Lesezeit: 1 Min.
Der offene Brief des DJV richtet sich an ihn und seine Intendantenkollegen vom ZDF und vom Deutschlandradio: der HR-Intendant und ARD-Vorsitzende Florian Hager.
Der Deutsche Journalisten-Verband will von den Chefs von ARD, ZDF und Deutschlandradio wissen, warum sie nicht für die Urheberrechte ihrer Autoren im Netz eintreten und diese gegen KI-Ausbeutung absichern. Wir wissen die Antwort.
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Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) tippt eine wunde Stelle der öffentlich-rechtlichen Sender an. In einem offenen Brief fordert der DJV den ARD-Vorsitzenden Florian Hager, den ZDF-Intendanten Norbert Himmler und den Intendanten des Deutschlandradios, Stefan Raue, auf, für die mit ihren im Internet veröffentlichten Texte verbundenen Ur­heberrechte gegen KI-Unternehmen einzutreten, sprich deren Nutzung für das Training von KI von der Zustimmung der Verfasser abhängig zu machen.

Zurzeit ist es nämlich so, dass ARD, ZDF und Deutschlandradio die KI-Konzerne mit durch den Rundfunkbeitrag finanzierten Inhalten füttern. Das entspricht der Linie der Öffentlich-Rechtlichen, die sich seit jeher weigern, das Urheberrecht im In­ternet zu verteidigen.

Viele Mitarbei­ter wollten „nicht, dass ihre Inhalte für das KI-Training genutzt werden. Sie sehen sich in ihren Rechten verletzt“, sagt DJV-Justiziarin Hanna Möllers. Zudem seien „die Profiteure des Zugangs zu den Inhalten Big-Tech-Unternehmen aus den USA und China. Wenn wir unseren gesellschaftlichen Diskurs durch Monopolisten bestimmen lassen, gerät unsere Meinungsfreiheit und Demokratie in Gefahr.“

In Zeiten „der Polarisierung gesellschaftlicher Debatten und erstarkender extremer politischer Positionen“ sollten die Öffentlich-Rechtlichen den Schulterschluss mit der Presse suchen. Den Intendanten ist das jedoch, wie wir über all die Jahre sehen konnten, schnuppe.

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