Anschlag auf Donald Trump : „El Hotzo“ bedauert, dass Schütze Trump „leider knapp verpasst“
Der Künstlername „El Hotzo“ wird nicht jedem etwas sagen. In der öffentlich-rechtlichen Satirewelt und im Netz ist Sebastian Hotz allerdings eine größere Nummer. Er war Gagschreiber des ZDF-Unterhalters Jan Böhmermann und hat bei Radio Fritz, dem Jugendradio des Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) eine eigene Sendung unter dem Titel „Theoretisch Cool“.
Nach dem Anschlag auf Donald Trump befand es Sebastian Hotz offenbar für bedauerlich, dass der Schütze, der Donald Trump und zwei Zuschauer verletzte und eine Person tötete, den republikanischen Präsidentschaftskandidaten selbst nicht tödlich getroffen hatte.
Was hätten der „letzte Bus“ und Donald Trump gemeinsam, fragte El Hotzo auf X. Antwort: „leider knapp verpasst“. Damit alle verstanden, wie er das meinte, legte Hotz in einem zweiten Tweet nach: „Ich finde es absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben.“
Die beiden Wortmeldungen kamen nicht besonders gut an, Hotz löschte sie, schob dann aber hinterher: „Absolut niemand zwingt einen, Mitleid mit Faschisten zu haben, man kann es ohne die geringste Konsequenz einfach lassen.“ Der von ihm heraufbeschworene Hass war da bereits im Gange, Hotz soll selbst Morddrohungen erhalten haben.
Für eine adäquate Einordnung von Hotz‘ Äußerungen sorgte der Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP), ebenfalls mit einem Post bei X. Er gehe davon aus, schreibt Kubicki, „dass die Staatsanwaltschaft sich mit diesem Tweet beschäftigen wird. Die öffentliche Billigung von schweren Straftaten“ sei gemäß Paragraph 140 Strafgesetzbuch selbst strafbar. Solche Taten, heißt es dort, werden mit Haft bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe geahndet.
Das ZDF teilte auf die Frage, was von Hotzens Einlassungen zu halten sei, auf Anfrage der F.A.Z. mit: Hotz („El Hotzo“) sei „kein Mitarbeiter des ZDF“. Er habe „zeitweise als freier Autor für das ,ZDF Magazin Royale‘ gearbeitet“. Zurzeit gebe „es keine Zusammenarbeit mit ihm. Die Äußerungen auf seinen Social Media-Accounts stehen in keinem Zusammenhang mit dem ZDF.“ Die entsprechende Anfrage beim RBB blieb noch ohne Antwort.
Einen kritischen Blick mit Verweis auf Paragraph 140 Strafgesetzbuch wäre vielleicht auch der X-Post von Nico Wehnemann von der Satirepartei „Die Partei“ wert. Er fragte am Sonntag: „Kann Donald nicht einfach sterben?“