FAZ+Italiens Corona-Leugner :
„Lasst sie uns aufspießen“

Von Karen Krüger, Mailand
Lesezeit: 3 Min.
In Italien regt sich seit Monaten Protest gegen die Corona-Politik der Regierung, hier bei einer Demonstration in Rom Ende Juli. Den Regierungschef Mario Draghi hat ein Protestierender in SS-Uniform gesteckt.
Die Staatsanwaltschaft in Turin hat erwirkt, dass der Telegram-Kanal „Basta Dittatura“ („Genug mit der Diktatur“) geschlossen wird. Dort riefen Italiens Corona-Leugner zu Mord und Totschlag auf.

In Italien dürften die meisten Menschen erleichtert sein. Am kommenden Samstag und Sonntag wird es in den Städten des Landes womöglich keine größeren Demonstrationen von radikalen Impfgegnern geben, bei denen es zuletzt immer wieder zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen war. Auch Politiker und Virologen, die sich für die Eindämmung der Pandemie einsetzen, und Journalisten, die darüber berichten, haben eine Atempause. Denn die Turiner Staatsanwaltschaft hat in der Nacht zum Dienstag die Schließung des Telegram-Kanals „Basta Dittatura“ („Genug mit der Diktatur“) und des Kanals „Basta Dittatura Chat“ erwirkt. Mit insgesamt etwa 47.000 Mitgliedern und Hunderten Kommentaren pro Stunde gehörten sie zu den wichtigsten Informationskanälen der italienischen No-Vax- und No-Green-Pass-Bewegung. Noch zu Beginn dieser Woche hatten deren Anhänger dort ihrem Hass auf Politiker, Journalisten und Virologen und auf die strengen 3-G-Regeln in Italien freien Lauf gelassen.

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Karen Krüger
Karen KrügerRedakteurin im Feuilleton.

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