„Tatort“ aus Dresden : Wer zuletzt hackt
Zwei kleine Szenen des aktuellen „Tatorts“ seien herausgegriffen, beiläufig im Hinblick auf die Falldynamik, aber doch ganze Beziehungsdramen erzählend. Einmal trifft der junge Staatsanwalt Klasen (Timur Isik) am Morgen im noch leeren Kommissariat auf dessen Leiter Schnabel (Martin Brambach), der eine Tüte mit klappernden Bierflaschen aus dem Büro trägt; „alkoholfrei“, brummelt er kleinlaut. Vermutlich gelogen. Klasen wiederum wollte der von ihm sehr gemochten Kommissarin Leonie Winkler (Cornelia Gröschel) unter der Hand eine geheime Information zustecken, was Schnabel wiederum ahnt, der hier wie ein Vater wirkt, der einen ihn beängstigenden, weil zu perfekten Schwiegersohn abbügelt. Entgegen seiner markigen Sprüche – „Familie, Gorniak, das ist der Horror; seien Sie froh, dass Sie keine mehr haben“ – ist der Chef der Mordkommission nämlich im Herzen einsam. „Es ist privat“, gibt Klasen vor und damit irgendwie auch die Wahrheit zu. Großartig ausgespielt ist dieses gewitzte Duell, in dem das Unausgesprochene durchweg in der Mimik der Figuren lesbar bleibt, während die Unterhaltung in einem Patt endet.