Die Show geht eben immer weiter
Staat gegen Kirche: Ildebrando Pizzettis selten gespielte Oper „Murder in the Cathedral“ erzählt nach T. S. Eliot die Geschichte des Thomas Becket. In Frankfurt wird sie jetzt glanzvoll wiederbelebt.
Staat gegen Kirche: Ildebrando Pizzettis selten gespielte Oper „Murder in the Cathedral“ erzählt nach T. S. Eliot die Geschichte des Thomas Becket. In Frankfurt wird sie jetzt glanzvoll wiederbelebt.
Die Windsors regieren das deutsche Fernsehen: Im Ersten erfahren wir, wie man richtig winkt, das ZDF verpasst das Ja-Wort, RTL ist aus dem Häuschen, und bei Sat.1 trumpft eine Klatschbase auf.
Heute jubelt keineswegs das ganze Königreich dem Brautpaar zu. Manche Kreise kultivieren ihre Indifferenz gegenüber der königlichen Hochzeit. Wie sonst soll man sich von der Masse abheben?
In 16 Wochen heiraten William und Kate. Um die Details der Feier wird schon jetzt gerungen. Wer wird geladen? Wie wird die bürgerliche Kate heißen? Dies sind die Fragen, bei denen die Ideen des Paares mit dem Protokoll des Hofes ringen.
Er ist weltweit angesehen und trotzdem unbequem geblieben: Für Rowan Williams, den Erzbischof von Canterbury, muss die Theologie das Evangelium schwieriger machen. Und Volksfrömmigkeit birgt für ihn die Gefahr der Anbiederung. Heute wird er sechzig.
Der englische Künstler James Howard hat sich intensiv dem Thema Geldwäsche gewidmet. Seine Installation spielt mit schmutzigen Dollarnoten – fast wie in der Wirklichkeit.
Die Pumpe wurde gestohlen. Sie war das Letzte. Immer stand sie im Weg. Wenn der Bauer die Wiese mähte, musste er mit dem Traktor drum herum fahren. Jetzt ist sie weg, hängt vermutlich an der Wand eines ruchlosen Romanlesers.
Fernsehen zu Ostern, das war einmal eine überaus ernste Sache, grausam sogar. Doch schon vor fünfundvierzig Jahren wollte das Publikum, was ihm die Fernsehmacher erst später zugestanden, nach und nach: Unterhaltung.
Welches dieser Arrangements ist ein Kunstwerk? Das eine zeigt filigrane Stäbe, die zu einem Rund mit blauen Verzierungen geflochten sind. Das andere zeigt ein umgedrehtes Urinal, auf dessen Außenseite "R. Mutt 1917" geschrieben steht. Beide können einen ansprechen, wie es Kunstwerke textbuchgemäß tun sollen: indem sie Gefühl und Verstand herausfordern, das eine mehr, das andere weniger.
Welches dieser Arrangements ist ein Kunstwerk? Das eine zeigt filigrane Stäbe, die zu einem Rund mit blauen Verzierungen geflochten sind. Das andere zeigt ein umgedrehtes Urinal, auf dessen Außenseite "R. Mutt 1917" geschrieben steht. Beide können einen ansprechen, wie es Kunstwerke textbuchgemäß tun sollen: indem sie Gefühl und Verstand herausfordern, das eine mehr, das andere weniger.
Anthony O'Reilly hat sich vor zwei Jahrzehnten beim irisch-britischen Porzellankonzern Waterford Wedgwood eingekauft, zu dem auch Rosenthal gehört. Jetzt stehen beide Unternehmen unter Insolvenzverwaltung. Der Ire ist daran nicht ganz unschuldig.
Richard von Devizes, Benediktinermönch in Winchester, erzählt 1192 folgende Begebenheit: Ein Jude in Frankreich habe sich eines armen, verwaisten Christenjungen angenommen und diesem geraten, nach England zu gehen, wo "Milch und Honig fließt" und jeder Rechtschaffene zu Wohlstand kommen könne.Bevor ...
Aus neu wird alt: Dennis Buggins ist ein Meister der Möbelrestaurierung und zimmert gerne aus vier alten Schränken eine neue Kommode. Der Händler John Hobbs hat seine Kreationen jahrelang als Originale angeboten.
An saftigen Wiesen entlang: Dichter und Schriftsteller zollten den grünen Hügeln der Grafschaft Kent in ihren Werken Tribut. Doch bekannt gemacht hat sie vor allem Ian Fleming mit seinen James-Bond-Romanen.
In England greift die Ehrengewalt um sich. Junge Muslimas werden verkauft und zwangsverheiratet, junge Männer als Arbeitssklaven missbraucht. Von den Behörden kommt kaum Hilfe: Dort arbeiten viele gleichgesinnte Einwanderer.
Womöglich war er der Erste: George Babcott, geboren 1542 in Canterbury, gilt jedenfalls als Gründer (1586) der Zunft der Trauerviolinisten. Sein "Erroneous Dirge" ("Falscher Klagegesang") ist eines der nicht eben zahlreichen Werke einer untergegangenen Kunst, deren "unvollständige Geschichte" der englische ...
Über die Verhältnisse zu leben und über sie zu schreiben, das war für Joseph Conrad, der als Pole zur Welt und als Engländer zu Ruhm kam, zeitlebens das Gleiche. Er ist in die Nachschlagewerke eingegangen als einer der ersten Modernisten, als einer, der zerfaserte Erzählstränge elegant durch seine Geschichten ...
Am Wochenende ging die Frankreich-Rundfahrt los, und keiner hat Lust darauf - wirklich? Das wäre schade. Und voreilig. Wie kann man seinen Spaß haben, ohne sich etwas vorzumachen? Elf gute Ratschläge von Christian Eichler.
Während nur 820.000 Zuschauer die erste Tour-Etappe verfolgten, lockte das Formel-1-Rennen 6,45 Millionen Anhänger vor den Bildschirm. Selbst das Reitturnier in Aachen erreichte ein größeres TV-Publikum (1,22 Millionen) als Radsport.
Dieser Siebte Siebte Nullsieben war die erste große Generalprobe für die Olympischen Spiele in London 2012. Ein Test für sportliche Großereignisse in der Ära des doppelten Terrors. London hat beide Proben bestanden, erst einmal.
Trotz der drückenden Last der Doping-Diskussion ist die Tour de France schnell zur sportlichen Tagesordnung übergegangen. Beim Etappensieg des Australiers Robbie McEwen im Ziel des ersten Tagesabschnitts herrschte Party-Stimmung.
Welche Aufgabe Jahr für Jahr auf den April wartet, ist seit Chaucer keine Frage mehr: Der Monat hat mit seinen süßen Schauern beharrlich die Märzdürre auszugleichen, damit dann laue Winde wehen, die Blumen sprießen, die Vögel vor ...
Als die Kathedralen in den Himmel wuchsen. Bauen im Mittelalter. Von Günther Binding. Primus Verlag, Darmstadt, 136 Seiten, 102 meist farbige Abbildungen, 34,90 Euro. Die großen Kirchenbauten des Mittelalters sind dem heutigen Besucher und Betrachter ein Mysterium: Wie gelang es den Baumeistern und ...
Als die Kathedralen in den Himmel wuchsen. Bauen im Mittelalter. Von Günther Binding. Primus Verlag, Darmstadt, 136 Seiten, 102 meist farbige Abbildungen, 34,90 Euro. Die großen Kirchenbauten des Mittelalters sind dem heutigen Besucher und Betrachter ein Mysterium: Wie gelang es den Baumeistern und ...
Benedikt XVI. und der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. wollen die gespaltene Christenheit im Westen und im Osten Europas wieder vereinen. Ein F.A.Z.-Gespräch mit dem deutschen Kurienkardinal Walter Kasper, der den Papst auf seiner Reise in die Türkei begleitet.
Der dreißigste Todestag Pier Paolo Pasolinis hat in Deutschland allerhand Verdienstvolles hervorgebracht, aber eines nicht: eine DVD-Ausgabe seiner schönsten Filme. Hier bekommt man die leicht geschmäcklerischen Literaturverfilmungen ...
Die Nächte des Vielgereisten waren nicht immer ruhig. Nehmen wir den Abend in den frühen vierziger Jahren, als er in einem kleinen texanischen Ort in einem vollbelegten Hotel absteigt. Der Schriftsteller geht früh zu Bett. Um zehn Uhr bestellt eine Dame ein Telefongespräch nach Washington; in dem hellhörigen Haus ist jedes Wort zu verstehen.
Einen Tag nach seiner Amtseinführung hat sich Benedikt XVI. zur Fortsetzung des Dialogs mit dem Islam bekannt. Unterdessen hat der Mainzer Bischof Kardinal Lehmann in scharfer Form Spekulationen zurückgewiesen, der Papst wolle ihn nach Rom holen.
Der Nachwuchs der Geburtshelferkröte hat eine Menge Feinde: Libellen, Käferlarven und Schlangen. Aber die vom Aussterben bedrohte Krötenart weis sich zu helfen, wenn Gefahr droht.
„Careers Fairs“ an der Universität von Kent. Die Absolventen werden auf das Berufsleben vorbereitet. Der Netzwerkgedanke mit dem Praxisbezug spielt eine große Rolle in der Hochschulphilosophie.
Charles und Camilla werden heiraten. Charles soll König werden, Camilla aber nicht Königin. Mit dem Titel „Königsgemahlin“ muß sie zufrieden sein; was auch immer das für den künftigen König bedeuten mag.
Das britische Königshaus hat die Hochzeit von Thronfolger Prinz Charles und seiner langjährigen Freundin Camilla Parker Bowles angekündigt. Hier die wichtigsten offiziellen Erklärungen im Wortlaut.
Peter Ackroyds "Clerkenwell-Erzählungen" handeln von seiner oft selbst bekundeten großen Liebe: London. In seinem immensen literarischen Erfolg "London. Die Biographie" umfaßte er die ganze Stadt historisch, anekdotisch und kulturgeschichtlich. Sie wird nun, wie in fast allen seinen Büchern, zum Mittelpunkt und zur eigentlichen Hauptfigur.
Eine Biographie Thomas Beckets schreibt man nicht, um eine fremde Zeit vertrauter zu machen - dazu war er zuwenig Repräsentant seiner Epoche. Man muß sie aber auch nicht meiden, weil die historische Bedeutung der Person das Maß der Gattung sprengen würde und, wie für Cäsar geltend gemacht, kein alltagsgeschichtliches Detail dem historischen Urteil etwas Substantielles hinzufügen könnte.
Der Deutschlandbesuch des Erzbischofs von Canterbury, Rowan Williams, in dessen Verlauf er auch mit Bundespräsident Johannes Rau zusammentraf, hat im Frühjahr die Beziehungen zwischen der anglikanischen Kirchengemeinschaft und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) erneut in das öffentliche Bewußtsein gerückt.
Als Gene Robinson 1947 geboren wurde, war er so schwach, daß der Arzt nach einem Namen für Geburts- und Totenschein zugleich fragte. In der Eile und weil es sowieso nicht mehr wichtig schien, nannten die Eltern den Jungen Imogene, wie das Mädchen, das sie eigentlich erhofft hatten.