
Welches Bild von Weiblichkeit ist wirklich modern?
Die Kammeroper Sāvitri von Gustav Holst gilt als Schlüsselwerk der Moderne und des Feminismus. Eine Neuinszenierung am Staatstheater Saarbrücken kombiniert sie mit Schönbergs „Erwartung“.
Die Oper Frankfurt zündet den Witz in „Le Postillon de Lonjumeau“ von Adolphe Adam und beglückt das Publikum mit der Regie von Hans Walter Richter ebenso wie mit dem Tenor Francesco Demuro.
Die Kammeroper Sāvitri von Gustav Holst gilt als Schlüsselwerk der Moderne und des Feminismus. Eine Neuinszenierung am Staatstheater Saarbrücken kombiniert sie mit Schönbergs „Erwartung“.
Gustave Charpentiers Oper „Louise“ erlebt in Chemnitz eine Neuinszenierung. Die Aufführung macht soziale Differenziertheit und Emanzipation zu einer Traumgeschichte.
Im Staatstheater Darmstadt gelingt Eva-Maria Höckmayr und hervorragenden Sängerdarstellern eine soghafte, intensive Neuinszenierung von Richard Wagners „Tristan und Isolde“.
Er liebte Wagner – und fand durch deutsche Soldaten den Tod. Albéric Magnard und sein Werk erleben eine Renaissance, auch an der Oper Frankfurt. Gut so, finden Dirigentin und Regisseur.
Richard Wagners in der Romantik verhaftete Oper so zu erzählen ist mutig: In der Neuinszenierung von „Der fliegende Holländer“ am Staatstheater Wiesbaden geht es um eine MIssbrauchsgeschichte. Das Publikum buht die Regie aus.
Die Stimmung ist mies, die Prognosen sind es auch? Immerhin in der Kunst gibt es vieles, auf das man sich in diesem Jahr freuen kann. Es lohnt sich, die Termine zu notieren: Viele Karten sind rasch ausverkauft. Und man will doch dabei sein, wenn die Region strahlt. Hier unsere Auswahl an Highlights.
Natürlich gibt es viel Johann Strauss beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Aber mit dem Walzer „Die Ferdinandéer“ von Constanze Geiger dirigiert Riccardo Muti dort erstmals Musik einer Frau.
Welche zehn Opernproduktionen waren in diesem Jahr herausragend? Der Blick geht nach Bayreuth und Berlin, nach Frankfurt und Frankreich, nach Italien, Dänemark, Tschechien und Österreich.
Die Bayreuther Festspiele werden 2026 ihr 150-jähriges Jubiläum feiern. Dazu war Großes geplant. Doch jetzt reicht das Geld dafür nicht. Das Programm wird reduziert.
Das Werk des jüdischen Liszt-Schülers Adalbert von Goldschmidt wurde aus dem Konzertleben gedrängt. Jetzt hat die Sing-Akademie zu Berlin sein Oratorium „Die sieben Todsünden“ aufgeführt. Es könnte der Beginn einer Renaissance werden.
Joseph Haydns Oper „Armida“ bietet eine letzte Gelegenheit, das Schlosstheater Friedrichs des Großen im Neuen Palais Potsdam vor dem Umbau zu besuchen. Das Stück aktualisiert sich von selbst.
Der Deutschen Oper Berlin gibt er künstlerische Stabilität, und seine Empathie kennt keine Stilgrenzen: Jetzt wird der Dirigent Donald Runnicles 70 Jahre alt.
Hasko Weber, der Intendant des Deutschen Nationaltheaters Weimar, hat mit Musik nicht viel am Hut. Engelbert Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“ widersteht nun erfolgreich Webers Inszenierung.
Der Vorhang ist gefallen, niemand applaudiert. Das Stück, das die Berliner Ampelkoalition in den letzten drei Jahren aufgeführt hat, ist an sein vorläufiges Ende gelangt. Es war eine Typenkomödie, also ein Drama – und so wurde es inszeniert.
Jede Woche fragen wir Menschen aus dem Kulturbetrieb, was sie lesen und welches Buch in ihrem Schrank sie ganz bestimmt nicht lesen werden. Diesmal antwortet der Pianist Seong-Jin Cho.
Wo Vladimir Jurowski als Dirigent ein intimes Konversationsstück sucht, macht Tobias Kratzer aus Richard Wagners „Rheingold“ an der Münchner Staatsoper eine bitter-komische Tragödie.
Margarita Broich und Wolfram Koch verlassen den Frankfurter „Tatort“. Ihre Kommissare sind auch beim letzten Auftritt Randfiguren. Sie hätten es anders verdient gehabt.
Margarita Broich und Wolfram Koch verlassen den Frankfurter „Tatort“. Ihre Kommissare sind auch beim letzten Auftritt Randfiguren. Sie hätten es anders verdient gehabt.
Der Hip-Hop der Nullerjahre ist zurück. Dabei wissen wir heute: Viele Texte strotzen vor Seximus, P.Diddy wurde gerade wegen sexuellen Missbrauchs angeklagt. Wie sollten wir mit ihm, Kanye West, Eminem und Co. umgehen?
Michael Thalheimer lässt Richard Wagners „Tristan und Isolde“ zum öden Rampentheater erstarren. Da rettet auch das Dirigat von Marc Albrecht nicht mehr viel. Aber Elisabet Strid als Isolde verausgabt sich.
Seine Musik stößt in überirdische Dimensionen vor. Sie ist ein Kompendium kosmologischer Entwürfe. Vor 200 Jahren wurde der Komponist Anton Bruckner geboren.
Mit seinem Vorbild Richard Wagner hat Anton Bruckner wenig gemein.
Den Klischees der surrealistischen Traumforschung vorausliegend: Gérard de Nervals Interesse an Goethe wirkt in der Literaturwissenschaft nach.
Auch in diesem Jahr sind die Bayreuther Festspiele ein großer Erfolg. Doch Claudia Roth redet die Bayreuther Festspiele gezielt schlecht. Wider besseres Wissen.
Klaus Florian Vogt gelingt bei den Bayreuther Festspielen eine starke Neuinterpretation des Siegfried. Aber die Regie von Valentin Schwarz versetzt das Publikum erneut in Wut.
Zweimal „Fliegender Holländer“ in Bayreuth: Die Kinderoper zeigt, wie man klug vereinfacht, die „große“ Oper, wie eine kluge Aktualisierung aussieht.
Bei „Rheingold“ und „Walküre“ in Bayreuth unter der Leitung von Simone Young zeigt sich eine Weltelite der Stimmen. Michael Spyres und Vida Miknevičiūtė als Siegmund und Sieglinde beweisen: Es gibt keine Krise des Wagner-Gesangs.
Nach dem Militärschlag der Hizbullah wächst im Nahen Osten die Sorge vor einer Eskalation. Der bayerische Landtag will sich vor Extremisten schützen. Und Schwimm-Olympiasieger Lukas Märtens könnte die nächste Medaille gewinnen.
„Tannhäuser“ und „Parsifal“ gelingen hinreißend in Bayreuth, vor allem wegen der dirigentischen Leistungen von Nathalie Stutzmann und Pablo Heras-Casado. Auch Hänsel und Gretel kommen jetzt vor.
Mit „Tristan und Isolde“ eröffnen die Bayreuther Festspiele. Camilla Nylund und Andreas Schager singen die Titelrollen. Ob das eine so gute Idee war?
Allem Krisengerede zum Trotz haben die Bayreuther Festspiele einen Überschuss erwirtschaftet und sind auch wieder ausverkauft. Im nächsten Jahr kehrt Christian Thielemann zurück.
Die Bayreuther Festspiele beginnen. Wie müsste man Richard Wagners Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“ sängerisch ideal besetzen? Eine verwegene Phantasie aus vielen Jahrzehnten Hörerfahrung.
Karita Mattila begeistert beim Opernfestival in Savonlinna als Ortrud im „Lohengrin“. Überhaupt ist das sängerische Niveau dort fast so berauschend wie die Landschaft der Saimaa-Seenplatte.
Claudia Roth treibt ihre politische Amtsanmaßung immer weiter. Jetzt schlägt sie vor, bei den Bayreuther Festspielen statt Wagner auch „Hänsel und Gretel“ zu spielen. Dann würde das Publikum „vielfältiger, bunter, jünger“.
Ein streitbarer Intellektueller: Udo Bermbach war Politikwissenschaftler und legte hervorstechende Bücher über Wagner und Houston Stewart Chamberlain vor. Nun ist er im Alter von 86 Jahren gestorben.
Die Einheit von Sprache und Musik: Richard Wagners „Ring des Nibelungen“ schließt sich unter der Regie von Brigitte Fassbaender in Erl. Und Vincent Wolfsteiner ist ein stimmgewaltiger Siegfried.