FAZ+Staatstheater Wiesbaden :
Erinnerungen an Szenen, die Richard Wagner nicht geschrieben hat

Von Axel Zibulski
Lesezeit: 3 Min.
Party im Piratenkostüm: Szene aus „Der fliegende Holländer“ am Staatstheater Wiesbaden
Richard Wagners in der Romantik verhaftete Oper so zu erzählen ist mutig: In der Neuinszenierung von „Der fliegende Holländer“ am Staatstheater Wiesbaden geht es um eine MIssbrauchsgeschichte. Das Publikum buht die Regie aus.
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Am Anfang steht eine freie Behauptung. Senta habe das Haus ihre Vaters Daland schon viel früher verlassen, als es Richard Wagner in seiner Oper „Der fliegende Holländer“ erzählt. Vierzehn Jahre alt sei sie gewesen, an der Seite ihrer Mutter. Als erwachsene Frau kehrt sie zurück, nach weiteren 21 Jahren, zu einer Party mit Piratenkostümen, die ihr Vater alle sieben Jahre veranstaltet. Alle sieben Jahre geht in Richard Wagners eigenem Libretto der Holländer an Land und hofft auf Erlösung durch eine liebende Frau. Doch das bildet sich in Martin G. Bergers Neuinszenierung am Staatstheater Wiesbaden nur noch in einem Ritual ab, wenn sich die Gäste auf dem Höhepunkt der Party den Schwarz-Weiß-Film vom „Fliegenden Holländer“ anschauen.

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