1,5 Millionen Euro Beute : Mitarbeiter bricht Schließfächer in eigener Bank auf

Weil er seine geplante Hochzeit nicht bezahlen konnte, hat ein Mann reihenweise die Schließfächer der Bank geknackt, in der er gearbeitet hat. Den Verdacht wollte er auf einen Kunden lenken.
Ein ehemaliger Banker hat gestanden, reihenweise Kunden-Schließfächer im Tresorraum seiner Essener Bank aufgebrochen zu haben. Die Beute soll sich auf Bargeld, Gold und Schmuck im Wert von etwa 1,5 Millionen Euro belaufen. Seit Montag steht der 30-Jährige in Essen vor Gericht. Nach eigenen Angaben hat er mit den Diebstählen begonnen, weil er seine geplante Hochzeit nicht bezahlen konnte. Danach sei er einfach „gierig“ geworden.
In der Anklage sind zwölf Schließfächer aufgelistet. Fast alle wurden mit einem Brecheisen aufgehebelt. Anschließend hatte der Angeklagte die Türen nach eigenen Angaben mit Sekundenkleber wieder verschlossen. Im März 2022 war einem Kunden aufgefallen, dass sich sein Schließfach nicht mehr öffnen ließ.
Der Verdacht war schnell auf den Angeklagten gefallen, der hatte den Kunden beschuldigt, der daraufhin drei Wochen in Untersuchungshaft saß. Auch eine Auszubildende war von ihm zu Unrecht der Mittäterschaft bezichtigt worden. „Mein Kartenhaus drohte zusammenzubrechen“, sagte der Angeklagte den Richtern am Essener Landgericht. „Das wollte ich unbedingt vermeiden.“
Der Großteil der Beute ist laut Gericht sichergestellt worden. Dem Angeklagten drohen drei bis dreieinhalb Jahre Haft. Darauf war sich zu Prozessauftakt im Falle eines umfassenden Geständnisses geeinigt worden. Das Urteil soll noch im April gesprochen werden.