Astronomie : Leben außerhalb unseres Sonnensystems wahrscheinlicher
Wenn es Leben im All gibt, dann vermutlich außerhalb unseres Sonnensystems, sagt ein Molekularbiologe.
Der Molekularbiologe Norman Pace, der sich als Biochemiker und Experte für Leben in extremen Umgebungen weltweit einen Namen gemacht hat, vermutet Leben anderswo als auf der Erde, wenn überhaupt, dann außerhalb unseres Sonnensystems.
Wie der Professor der University of Colorado in Boulder während des diesjährigen Treffens der American Association for the Advancement of Science (AAAS) in Boston in einem Vortrag ausführte, sind seiner Auffassung nach die Chancen, außerhalb unseres Sonnensystems extraterrestrisches Leben zu finden, entschieden größer als innerhalb unseres Sonnensystems. Auf Nachbarplaneten wie dem Mars und auf Trabanten wie dem Jupitermond Europa sei die Wahrscheinlichkeit von Leben sehr gering. "Wenn sie nach dem Ausschau halten, was sie auf der Erde erwarten würden, dann ist das Fenster sehr schmal" sagt Pace. "Unser Sonnensystem scheint nicht gerade vielversprechend für die Entwicklung von Leben zu sein."
Sollte eine intelligente Lebensform beispielsweise einen Blick auf unseren Heimatplaneten werfen, könnte diese mit leistungsstarken Teleskopen und Spektrometern allein anhand der chemischen Zusammensetzung der Atmosphäre feststellen, ob dort Leben existiert oder nicht. Dagegen verlange die Suche nach Leben auf dem Mars oder Europa eine genaue chemische Vor-Ort-Analyse. "Wenn sich Leben wirklich durchsetzt und für eine längere Periode gedeiht, wird es auch auf der Oberfläche die Macht übernehmen und diese verändern, wie dies auf der Erde geschehen ist" betont Pace. Primitive Lebensformen auf dem Mars oder anderswo seien dazu allerdings wohl kaum in der Lage.