FAZ+Moderne Einsiedler :
„Meine Grundbedürfnisse sind befriedigt, aber es ist ein leeres Leben“

Von Merlin Wassermann
Lesezeit: 9 Min.
Die eigenen vier Wände sind das ganze Leben: junger Japaner, für eine Reportage über  Hikikomori fotografiert.
In Japan lebt etwa eine Million Menschen zurückgezogen von der Außenwelt: die „Hikikomori“. Auch in Europa fallen Selbstisolierer auf. Ist das Phänomen das gleiche?
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„Es fühlt sich an, als hätte jemand für mein Leben den Pause-Knopf gedrückt“, be­richtet Maxime. Der 28-jährige Franzose, der eigentlich anders heißt, sitzt für den Video-Call in seinem Zimmer vor dem Bildschirm. Er ist charismatisch und eloquent, hat kinnlange, schwarze Haare, die bereits mit ein wenig Grau durchmischt sind; dazu passt sein grauer Pullover. Das Zimmer ist direkt unter dem Dach, es ist hell und mit stilvollen Holzmöbeln eingerichtet. Nichts deutet darauf hin, dass Maxime in diesem Zimmer, vor diesem Bildschirm fast sein gesamtes Leben verbringt. „Ich verlasse das Haus höchstens einmal im Monat“, erzählt er.

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