Rauschgift-Bezug? : Abermals schwere Explosion in einem Kölner Hauseingang

Ob die Detonation am Dienstagmorgen im Flur eines Mehrfamilienhauses einen Zusammenhang hat mit einem Konflikt zweier Drogenbanden, steht noch nicht fest.
Im Kölner Stadtteil Meschenich hat am frühen Dienstagmorgen eine schwere Explosion die Bewohner eines Mehrfamilienhauses aus dem Schlaf gerissen. Nach Angaben der Polizei war ein Sprengsatz im Flur des Gebäudes detoniert. Ein Mann sei medizinisch versorgt worden, seine Verletzungen seien aber nicht lebensbedrohlich.
Am Tatort waren Sprengstoffexperten und die Spurensicherung im Einsatz. Ermittelt werde in alle Richtungen, hieß es von der Polizei.
Im Raum Köln und in anderen nordrhein-westfälischen Städten hatte es in den vergangenen Wochen mehrfach Explosionen gegeben. Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei standen diese Fälle – ebenso wie eine Geiselnahme – im Zusammenhang mit einer heftigen Auseinandersetzung zweier Rauschgiftbanden aus Deutschland und den Niederlanden.
Bei dem Konflikt ging es um 300 Kilogramm aus den Niederlanden geliefertes Cannabis, das unter nicht geklärten Umständen aus einer Lagerhalle verschwunden war. Ermittler vermuten, dass niederländische Drogenhändler, die häufig unter dem Begriff Mocro-Mafia zusammengefasst werden, mit den Sprengstoffattacken versucht haben, eine Schadenersatzzahlung von der belieferten deutsche Bande zu erpressen.
Laut Polizei gibt es bisher keine Anhaltspunkte dafür, dass die Explosion vom Dienstagmorgen im Zusammenhang mit dem mutmaßlichen Rauschgiftbandenkrieg steht.