Folter einer Gefangenen? :
Zweifel an mutmaßlicher Freiheitsberaubung einer Deutschen in Frankreich

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Ein französischer Polizist steht auf einer Straße (Symboldbild)

Eine Frau kontaktiert die Polizei: Sie werde seit Jahren von ihrem Mann festgehalten und misshandelt. Die Behörden fürchten zunächst ein Horrorszenario, warnen nun aber vor voreiligen Schlüssen.

Hat ein Deutscher seine Frau in Ostfrankreich jahrelang gefangen gehalten und misshandelt? Nach einem nächtlichen Notruf und einer Festnahme in Forbach, an der Grenze zum Saarland, geht die französische Justiz einem rätselhaften Fall nach. Polizisten fanden die 53 Jahre alte Deutsche ohne Fesseln. Sie hätten keine eindeutigen Hinweise darauf entdeckt, dass sie in der Wohnung eingesperrt worden sei, sagte der Staatsanwalt von Saargemünd, Olivier Glady, am Montagabend.

In der Nacht hatte die Frau Sicherheitskräfte in Deutschland kontaktiert - dem Sender BFMTV zufolge mit einem entwendeten Telefon. Sie werde seit zwölf Jahren von ihrem Mann eingesperrt und gefoltert. Eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Westhessen in Wiesbaden teilte mit, dass im Laufe des Sonntags der Anruf der Frau beim Opfertelefon des Weißen Rings eingegangen sei.

Von ihren deutschen Kollegen alarmiert, schlugen die französischen Polizisten in den frühen Morgenstunden bei der Wohnung des Paares auf, entdeckten die Frau, brachten sie ins Krankenhaus und nahmen den Mann fest. Ermittlungen laufen mittlerweile zu Vergewaltigung, Freiheitsberaubung und Folter.

Staatsanwalt Glady zufolge fanden die Beamten die Frau in einem Bett in der Nähe eines Festnetztelefons. Sie habe keine wunden Stellen und keine Blutergüsse gehabt, in ihrer Nähe habe es keine Blutspuren gegeben. Auch seien keine Brüche festgestellt worden, was zumindest den Vorwurf schlimmster Folter auszuschließen scheine. Zum Vorwurf der Freiheitsberaubung gebe es Fakten, die das Ganze nuancierten, wertete Glady den Fall.

Der beschuldigte 55-Jährige sprach dem Staatsanwalt zufolge von einer Krankheit, an der seine Frau seit Längerem leide. Es sei von Krebs die Rede gewesen, auch Nachbarn des Paares hätten von der Krankheit gewusst. Glady zufolge bewege sich in dem Fall ein Schieber zwischen einem „absolut furchtbaren Szenario“ und einer unbefriedigenden Betreuung bei einer Krankheit. Die Ermittlungen stünden noch am Anfang, betonte Glady.

Es sei eine gewisse Vorsicht geboten, um sich bei einer furchtbar wirkenden Situation nicht vom ersten Schein der Dinge täuschen zu lassen. Die Untersuchungen müssten die soziale Situation des Paares entschlüsseln und herausfinden, wie es zu der Lage kam, die aus Sicht der Frau Folter, Vergewaltigung und Eingesperrtsein bedeuteten. Bis die Ermittlungen mehr Klarheit in den mysteriös wirkenden Fall bringen, dürfte es jedoch noch etwas dauern.

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Till Fähnders, Singapur
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