Unter Bananen versteckt : Kokain im Wert von sechs Millionen Euro sichergestellt

Bei einem Obsthändler aus Hildesheim haben Polizisten und Zollfahnder 190 Kilogramm Kokain beschlagnahmt – versteckt waren die Drogenpakete zwischen Bananen. Es ist nicht der erste Fall dieser Art.
Drogenfahnder aus Niedersachsen haben 190 Kilogramm Kokain im Wert von rund sechs Millionen Euro sichergestellt, das unter Bananen versteckt nach Deutschland geschmuggelt worden ist. Die Drogenpakete waren Mitarbeitern eines Obsthändlers aus Hildesheim-Drispenstedt Mitte April bei der Eingangskontrolle einer Lieferung aus mehreren Tausend Bananenkisten aufgefallen.
Die Polizei durchsuchte darauf drei Tage lang die Bananen und fand insgesamt 185 Kokainpakete. Das Obst war Teil eines großen Bananentransports aus mehreren Containern, der Mitte April aus Kolumbien im Hamburger Hafen eintraf. Einige Tage später waren bereits in elf Discountmärkten in Berlin und Brandenburg Kokainpakete in Bananenkisten gefunden worden. Die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) aus dem Landeskriminalamt Niedersachsen und dem Zollfahndungsamt Hannover prüft derzeit einen Zusammenhang zwischen beiden Funden.
Dafür spricht, dass es sich nach F.A.Z.-Informationen in Berlin und Brandenburg um Filialen der Kette Lidl handelte und auch die Hildesheimer Bananen für Lidl bestimmt waren. Die kriminellen Drogenschmuggler wollten das Kokain aber vermutlich schon früher nach seiner Ankunft im Hamburger Hafen unter ihre Kontrolle bringen. Mehrere Punkte der Lieferkette gelten dafür als denkbar. Bereits im Januar war ein Lidl-Angestellter festgenommen worden, der für die Obstlogistik der Kette in der Tschechischen Republik verantwortlich war. Auch in diesem Fall soll das Kokain von organisierten Kriminellen über den Hamburger Hafen nach Europa geschmuggelt worden sein.
Bananentransporte gelten als besonders geeignet als Versteck, weil sie aus den Kokainanbaugebieten in Südamerika stammen und in sehr großen Mengen importiert werden. Der Kokainschmuggel nach Deutschland nimmt derzeit immer größere Ausmaße an. Im Hamburger Hafen wurde 2023 die Rekordmenge von 33,9 Tonnen Kokain beschlagnahmt, wie vor wenigen Tagen mitgeteilt wurde. Am Freitag wurde bekannt, dass auch in Bremerhaven im vergangenen Jahr mit 1,8 Tonnen 2023 eine Rekordmenge sichergestellt wurde.