Tod von Robert F. Kennedy :
Wer war die Frau, die jubelte: „Wir haben ihn erschossen“?

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Wie wurde der amerikanische Senator und Präsidentschaftskandidat Robert Francis Kennedy wirklich getötet? Ob der Schütze Sirhan tatsächlich unter Hypnose stand, als er um sich schoss, ist umstritten.

Um die Ermordung von Robert F. Kennedy ranken sich zahlreiche Verschwörungstheorien. Sein Sohn versucht seit Jahren die Tat aufzuklären – bis ihm eine Frage aufkommt: Saß jahrelang der falsche Mann im Gefängnis?

Vor einem halben Jahr fuhr Robert F. Kennedy Jr., der zweitälteste Sohn von Robert F. Kennedy, zu einem Gefängnis bei San Diego, um einen Häftling zu besuchen. Nicht irgendeinen Häftling, sondern Sirhan B. Sirhan, den verurteilten Mörder seines Vaters. Der Anwalt und Umweltaktivist RFK Jr. versucht seit Jahren die damaligen Umstände in der Küche des Hotels Ambassador in Los Angeles aufzuklären. Inzwischen ist auch er zu der Überzeugung gelangt, dass der falsche Mann für den Mord an seinem Vater im Gefängnis sitzt. Das bestätigte der 64-Jährige gegenüber der „Washington Post“: Er gehe davon aus, dass eine zweite Person die tödlichen Schüsse auf seinen Vater abgegeben habe. Zusammen mit seiner Schwester Kathleen Kennedy Townsend unterstützt er darum das Unterfangen von Paul Schrade, den Fall neu aufzurollen. Der Freund des Senators war am 5. Juni 1968 ebenfalls von einer Kugel in den Kopf getroffen worden. Er überlebte.

Es gibt zahlreiche Verschwörungstheorien rund um die Ermordung von Robert F. Kennedy, obwohl Sirhan in seinem Prozess 1969 die Tat zugab. Zugleich sagte er aber aus, dass er keine Erinnerung an den Mord habe. Der 24 Jahre alte palästinensische Immigrant wurde dennoch zum Tode verurteilt. Die Strafe wurde später in eine lebenslange Freiheitsstrafe umgewandelt. Dabei lag schon während seines Verfahrens ein Autopsie-Bericht vor, der belegte, dass Kennedy aus kurzer Distanz von hinten erschossen wurde. Auch die letztlich tödliche Kugel hinter dem Ohr traf ihn von hinten. Sirhan stand allerdings nachweislich vor ihm, als die Schüsse fielen. Belegt scheint, unter anderem durch Augen- und Ohrenzeugen, dass bis zu 13 Mal auf Kennedy geschossen wurde. In Sirhans Waffe passten hingegen nur acht Patronen. Trotzdem wurden alle Wiederaufnahmeverfahren und Gnadengesuche abgelehnt – zuletzt im Jahr 2016.

Verschwörungstheorien bleiben

Ob der Schütze Sirhan tatsächlich unter Hypnose stand, als er um sich schoss, während der zweite Schütze im Chaos aus der Hotelküche flüchten konnte, ist umstritten. Auch die Frau im weiß getupften Kleid, die während sie aus der Küche lief, gejubelt haben soll: „Wir haben ihn erschossen“, bleibt ein Mysterium. Von der Unbekannten hatte Kennedys Kampagnenmitarbeiterin Sandra Serrano schon 1968 der Polizei berichtet – ohne Erfolg.

Das Los Angeles Police Department ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Verschwörungstheorien blühen konnten. Der Tatort wurde nicht gesichert, die Anwesenden wurden nicht auf Waffen untersucht, Augenzeugen nie befragt. Das Beweismaterial wurde noch vor Prozessbeginn vernichtet, darunter Röntgenaufnahmen und Mobiliar, in dem es Einschusslöcher gegeben haben soll. So nehmen viele Amerikaner an, dass der ehemalige Justizminister, zugleich Vorkämpfer der Bürgerrechtsbewegung und Gegner des Vietnamkriegs, der sich 1968 anschickte, Präsident zu werden, eher vom amerikanischen Geheimdienst beseitigt wurde, als dass ihn ein Einzeltäter erschoss.

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