Mariä Lichtmess :
Warum der Christbaum bis Anfang Februar stehen bleibt

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Endlich mehr Sonnenstunden!
Einst endete die Weihnachtszeit erst mit Mariä Lichtmess am 2. Februar 2025. Und auch für Knechte und Mägde war es ein besonderer Tag.
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So langsam werden die sehr langen, sehr dunklen Tage weniger, und die Sonne zeigt sich weniger schüchtern. Symbolisch für dieses Mehr an Licht steht der 2. Februar: „Mariä Lichtmess“ war einst ein bedeutender Tag im Bauern- und im Kirchenkalender.

Was Mariä Lichtmess mit Weihnachten zu tun hat

Spätestens an diesem Tag wurden in katholischen Kirchen und Privathäusern die Krippen und die Weihnachtsbäume abgebaut. Am Tag der „Darstellung des Herrn“, im Volksmund Mariä Lichtmess genannt, endeten einst 40 Tage nach Weihnachten die ausgedehnte Weihnachtszeit und die winterliche Ruhephase. Aus dem Alltag ist das Fest inzwischen fast verschwunden.

Selbst in der katholischen Kirche endet die Weihnachtszeit seit der Liturgiereform 1970 schon am Sonntag nach Dreikönig am 6. Januar. Doch halten manche Familien, aber auch Städte und Gemeinden, am alten Brauch fest und bauen erst zu Mariä Lichtmess Weihnachtsbaum und Krippe ab.

Ein besonderer Tag für Knechte und Mägde

Mariä Lichtmess hatte jahrhundertelang auch eine wichtige Bedeutung im bäuerlichen Arbeitsjahr. Knechte und Mägde bekamen an diesem Tag ihren Jahreslohn in Geld und Naturalien, sie konnten sich bei ihrem Dienstherrn neu verpflichten oder den Arbeitgeber wechseln. Die Zeit bis Agatha (5. Februar) war eine Art von vertraglich gesichertem Nichtstun, das man die „Schlenklweil“ nannte.

Wetterregeln voller Vorfreude auf das Frühjahr

Zugleich begann um Lichtmess die Vorbereitung auf die neue Feldarbeit. Die Wetterregeln handeln von der Vorfreude auf das Frühjahr: „Wenn es an Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit.“ Überliefert ist auch der Spruch: „Scheint an Lichtmess die Sonne heiß, bringt der Märzen Schnee und Eis.“

Anfang Februar wird es zudem wieder deutlich länger hell. Eine Bauernregel beschreibt anschaulich, wie die Tage seit der Wintersonnenwende wieder länger werden: „Weihnachten um ein’ Mückenschritt, Silvester um ein’ Hahnentritt, Dreikönig um ein’ Hirschensprung und Lichtmess um ein’ ganze Stund.“

Astronomen rechnen genauer: Anfang Februar geht die Sonne – regional unterschiedlich – bereits rund 28 Minuten früher auf und 48 Minuten später unter als am 1. Januar. Insgesamt gewinnt der Tag in Deutschland im Februar eine Stunde und 20 Minuten Helligkeit dazu, im März sind es sogar fast zwei Stunden. Das zeigt: Die Tageslänge nimmt bis in den Juni immer weiter zu – um insgesamt achteinhalb Stunden, aber nicht gleichmäßig. Vor allem im Februar und März gibt es große Sprünge nach vorn.

Was bei Mariä Lichtmess gefeiert wird

Religiös betrachtet, ist Lichtmess eines der ältesten Feste der Kirche: Seit Anfang des 5. Jahrhunderts wurde es in Jerusalem am 40. Tag nach der Geburt Jesu gefeiert. In Rom führte die Kirche den Feiertag um das Jahr 650 ein. In Deutschland ist „Mariä Lichtmess“ kein gesetzlicher Feiertag.

Das Fest hieß bis 1969 in der katholischen Kirche auch „Mariä Reinigung“. Das Fest knüpft an den Bericht des Lukas-Evangeliums an, nach dem Jesus wie alle jüdischen Erstgeborenen 40 Tage nach seiner Geburt von seinen Eltern zum Tempel gebracht und durch ein Opfer dem Herrn „dargestellt“ wurde.

Zudem brachte Maria an diesem Tag ein Reinigungsopfer dar, wie es das jüdische Gesetz vorschrieb. Die Bibel berichtet in diesem Zusammenhang auch von der Begegnung mit dem greisen Simeon, der Jesus als „Licht zur Erleuchtung der Heiden“ pries. Traditionell damit verbunden sind Kerzenweihen und Lichterprozessionen.

Begangen wurde das Fest „Darstellung des Herrn“ seit Anfang des fünften Jahrhunderts in Jerusalem; in Rom wurde es um 650 eingeführt. Aus einem Fest zu Ehren Christi entwickelte sich mit der Zeit ein Marienfest; mittlerweile steht wieder Christus im Mittelpunkt.

Murmeltiertag

In Punxsutawney, Pennsylvania, befragen die Menschen am 2. Februar das Murmeltier „Groundhog Phil“ nach den Wetteraussichten. Den Mumeltiertag gibt es dort bereits seit 1887. Doch Bauernregeln zu Mariä Lichtmess liegen wie das Murmeltier mit ihrem Wetterorakel nur allzu oft daneben.

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