„Ich bin keine Marionette“ : Cardi B wehrt sich gegen Elon Musk
Nicht jeder kann improvisieren, in einem Wahlkampf will es auch nicht jeder. Ob Cardi B während einer Wahlkampfveranstaltung für Kamala Harris im Bundesstaat Wisconsin wirklich überfordert oder einfach lieber vorsichtig war, dürfte nur sie selbst wissen.
Trump-Unterstützer Elon Musk hatte sein Urteil allerdings schnell gefällt, als auf seiner Plattform X ein Video der Szene verbreitet wurde, in dem offenbar der Teleprompter der 32 Jahre alten Sängerin ausgefallen war. Das Video zeigt, wie Cardi B zu Beginn ihrer Rede mehrmals stockt, „Sekunde, Sekunde“ sagt, dann, dass sie nervös sei und ihr ganzes Leben auf diesen Moment gewartet habe. „Seid ihr bereit, Geschichte zu machen?“, fragt sie schließlich. Nach fast zwei Minuten wird ihr ein Handy überreicht, von der sie ihre Rede abliest.
Musk schrieb dazu: „Noch so eine Marionette, die nicht mal sprechen kann, ohne dass man ihr die Worte einflößt.“ Harris’ Kampagne fehle es an Authentizität und „echtem“ Mitgefühl. Unter seinem Post kommentierten andere Nutzer hämisch.
„Frauen müssen zehnmal härter arbeiten“
Die amerikanische Rapperin, die mit bürgerlichen Namen Belcalis Marlenis Almanzar heißt, ist Tochter einer Mutter aus Trinidad und eines Vaters aus der Dominikanischen Republik. Sie wuchs im New Yorker Stadtteil Bronx auf, arbeitete als Jugendliche in einem Supermarkt in Manhattan und später als Stripperin. Musk wurde in Südafrika geboren, seine Familie ist wohlhabend.
In ihrer Wahlkampfrede sprach Cardi B unter anderem über Frauenrechte und die öffentliche Wahrnehmung von Frauen. „Frauen müssen zehnmal härter arbeiten, zehnmal mehr leisten, und trotzdem hinterfragen Leute, wie wir es nach oben geschafft haben.“
Ein anderer Satz ließ sich deuten wie eine Vorwegnahme des späteren Schlagabtauschs mit Elon Musk auf X. „Ich kann Tyrannen nicht ausstehen“, rief sie. Aber wie Präsidentschaftskandidatin Harris nehme sie es mit ihnen auf. „Ich bin bereit für sie, immer.“