Ja, es ist ernst!“ Mit diesen Worten hatte Nicolas Sarkozy vor sechs Jahren seine Liaison mit Carla Bruni bestätigt – vor 600 Journalisten im Elysée-Palast. François Hollande hat für den Beginn der kommenden Woche die Presse in den Elysée geladen, aber es steht nicht zu erwarten, dass er sich über sein Liebesleben auslässt. Am Freitag kündigte der Präsident rechtliche Schritte gegen das Klatschmagazin „Closer“ an.

Die Illustrierte veröffentlichte am Freitag eine siebenseitige Fotostrecke über die vorgebliche Beziehung des 59 Jahre alten Präsidenten mit der 41 Jahre alten Schauspielerin Julie Gayet. Hollande soll demnach allabendlich auf seinem Motorroller zum Pariser Wohnsitz der jungen Frau fahren. Dabei lasse er sich nur von einem Leibwächter – auch auf einem Motorroller – begleiten. Dieser bringe dem Liebespaar morgens frische Croissants, will „Closer“ herausgefunden haben. Hollande beklagte „zutiefst die Verletzung der Achtung des Privatlebens“. Wie jedem Bürger stehe ihm die Wahrung seiner Privatsphäre zu.

Die Schauspielerin hatte sich schon im März 2013 erfolgreich vor Gericht gegen Berichte über ein Techtelmechtel mit dem Präsidenten gewehrt. Zuletzt war sie in dem Film „Quai d’Orsay“ in der Rolle der Afrikaberaterin Valérie Dumontheil zu sehen. In den französischen Kinos ist Ende Dezember der Film „Les âmes de papier“ (etwa: Papierseelen) angelaufen, in dem sie die weibliche Hauptrolle spielt.

Bei Werbeauftritten für diesen Film fiel ihr Filmpartner Stéphane Guillon durch Anspielungen auf Präsident Hollande auf. Die Journalistin Valérie Trierweiler tritt weiterhin als Lebensgefährtin des Präsidenten bei offiziellen Terminen in Erscheinung. Auf der Elysée-Website sind ihr eigene Seiten gewidmet. Hollande hatte zuvor mit Segolène Royal zusammengelebt, die er während des Studiums an der Eliteverwaltungsschule Ena kennengelernt hatte. Aus der Verbindung gingen vier Kinder hervor.