Eingeschleppter Parasit : Neue Zeckenart geht auf die Jagd

Zecken kommen inzwischen in ganz Deutschland vor. Das zeigt eine Studie der Universität Hohenheim. Darunter sind auch tropische Arten, die als besonders gefährlich gelten.
Sie haben braun-gelb gestreifte Beine, sind schnell fast wie Spinnen und werden von Zugvögeln eingeschleppt: Zecken der Gattung Hyalomma. Anders als endemische Zecken wie etwa der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus), der oft Wochen und Monate auf einen vorbeikommenden Wirt lauert, gehen Hyalomma-Zecken auf die Jagd. Sie können ihre Wirtstiere wie etwa Pferde oder Rinder aus bis zu zehn Meter Entfernung mit den Augen oder chemischen Sinnen erkennen und sie dann über mehrere Hundert Meter verfolgen. Was sie unter anderem so gefährlich macht? „Eine Zecke kann bis zu acht Milliliter Blut aufnehmen“, sagt Ute Mackenstedt vom Fachbereich Parasitologie an der Universität Hohenheim. „Bei 200 Zecken, die ein Pferd befallen können, wird allein das schon zum Problem.“ Für die Expertin sind Zecken die gefährlichsten Vektoren überhaupt, gefährlicher noch als etwa Stechmücken. „Zecken übertragen unglaublich viele verschiedene Krankheitserreger“, sagt Mackenstedt, „darunter Bakterien wie Rickettsien, die das Zecken-Fleckfieber auslösen, und Viren, die zu tödlichen Krankheiten wie dem Krim-Kongo Hämorrhagischen Fieber führen können.“