Eine Feuersbrunst in einem mehrstöckigen Einkaufszentrum hat Bangladesch mindestens 46 Menschen das Leben gekostet. Den Berichten der lokalen Presse zufolge war der Brand am Donnerstagabend gegen 21.45 Uhr in dem Restaurant „Kacchi Bhai“ im ersten Stock des Gebäudes in der Hauptstadt Dhaka ausgebrochen.

Einige Menschen sollen sich schwer verletzt haben, als sie auf der Flucht vor den Flammen von dem Gebäude gesprungen waren. Andere konnten sich auf das Dach des Hauses und ein Außenrohr retten. Von den 70 Personen, die das Feuer überlebt haben, befinden sich noch mehr als 20 in einem kritischen Zustand. Als Ursache werde ein Gasleck oder ein Fehler an einem Ofen in der Küche vermutet, sagte ein Feuerwehrvertreter der Zeitung „Dhaka Tribune“.

Gebäude hatte laut Feuerwehr keinen Notausgang

Das Haus mit dem Namen Green Cozy Cottage hatte sich für die Kunden mehrere Restaurants und Geschäfte als Todesfalle erwiesen. Im Treppenhaus des siebenstöckigen Baus sollen diverse Gasflaschen gestanden haben, die zur Ausbreitung des Feuers beitrugen. Augenzeugen berichteten von starker Rauchentwicklung in dem Treppenhaus. Zudem verfügte das Gebäude der Feuerwehr zufolge nicht über einen Notausgang und andere Brandschutzvorrichtungen. Die Besitzer des Einkaufszentrums seien zuvor mehrfach vergeblich auf die Mängel hingewiesen worden, berichtete ein Vertreter der Feuerwehr der Zeitung „The Daily Star“. Die Rettungskräfte hatten den Brand erst mehr als zwei Stunden nach Ausbruch unter Kontrolle gebracht.

In Bangladesch kommt es aufgrund mangelnder Vorsichtsmaßnahmen und der beengten Verhältnisse in Fabriken und Wohngebieten immer wieder zu verheerenden Unglücken. Im Februar 2019 waren bei einem Brand in einem historischen Viertel Dhakas 70 Menschen umgekommen. Beim Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza waren im April 2013 mehr als 1100 Menschen gestorben.