Bei einer Gasexplosion in einem Wohn- und Geschäftshaus in der Innenstadt von Höxter sind am Montag mindestens zwei Menschen getötet worden.

Die Polizei sieht Hinweise darauf, daß die Explosion durch einen Anschlag mit Molotowcocktails verursacht wurde. Wie ein Sprecher mitteilte, kam es gegen 9.10 Uhr in dem Gebäude zu der Detonation. Das Gebäude stürzte völlig in sich zusammen. Ein weiteres Haus geriet in Brand.

Nach Polizeiangaben wurden 36 Menschen durch herumfliegende Glassplitter und die Druckwelle verletzt. Sie seien in umliegende Krankenhäuser eingeliefert worden, sagte ein Polizeisprecher. Die Zahl der Verletzten hatte im Laufe des Tages geschwankt.

Bei den beiden Toten handelt es sich um einen 79jährigen Mann aus Höxter und eine 81 Jahre alte Frau aus Holzminden, die zufällig an dem Haus vorbeikamen. Ob zum Zeitpunkt der Detonation noch Menschen in dem Gebäude waren, blieb unklar. Die Sucharbeiten wurden am Abend eingestellt.

Den Angaben zufolge soll es sich bei der Tat um den blutigen Höhepunkt eines Erbstreites zwischen zwei Brüdern handeln, die Eigentümer des zerstörten Hauses sind. Einer Zeugin zufolge soll einer der beiden vom Balkon seiner Wohnung Flaschen mit einer brennbaren Flüssigkeit gegen die Hauswände im Innenhof geworfen haben.

Als die Zeugin den Mann stoppen wollte und ansprach, warf dieser eine Flasche nach ihr. Während die Frau die Polizei alarmierte, kam es zu der Detonation. Ob die Explosion durch frei gesetztes Gas verursacht wurde, muß nach Angaben der Ermittler noch geklärt werden.

Nach dem Hauseigentümer wird gesucht. Auch der Verbleib des Bruders war unklar. Nach Angaben der Polizei und der Staatsanwaltschaft Paderborn sollte das Haus wegen des Streits der Brüder versteigert werden.

Durch den Druck der Explosion wurden mehrere andere Gebäude beschädigt. Der Brand in dem Nebengebäude war gegen Mittag gelöscht, ein Nachbarhaus ist jedoch einsturzgefährdet und mußte abgestützt werden. Der gesamte Sachschaden ist derzeit noch unbekannt.