FAZ+Forschungsfreiheit :
Skepsis gegenüber Tierversuchen hat oft mit Unwissen zu tun

Gastbeitrag
Von Klaus Ferdinand Gärditz
Lesezeit: 7 Min.
Schmeckt süß: In einem Labor im Tierversuchszentrum der Universität Mainz wird eine Maus mit Schokolade gefüttert.
Wo die Rechtsprechung bei Tierversuchen zum Zuge gekommen ist, hat sie durchweg die Forschungsfreiheit gestärkt. Technische Innovationen sind kein echter Ersatz.
Merken
Zur App

Tierversuche sind in den Lebenswissenschaften allgegenwärtig. Sie prägen – im Sinne des polnischen Mikrobiologen, Immunologen und Erkenntnistheoretikers Ludwik Fleck – kollektive Denkstile. Ein Großteil unseres heutigen biochemischen beziehungsweise physiologischen Wissens beruht auf Modellbildung anhand eingehend erforschter Modellorganismen. Anwendungsbezogene Pharmakologie und Toxikologie wären ohne Tiermodelle nicht vorstellbar. Fast alle bisher für Physiologie oder Medizin vergebenen Nobelpreise beruhten auf Forschung, die jedenfalls auch tierexperimentelle Methoden eingesetzt hatte. Nach einer bekannten Allegorie ist das heutige Gesicht der Lebenswissenschaften das einer Labormaus. Gleichwohl sieht sich kaum ein anderer Bereich der Forschung so großem öffentlichen Rechtfertigungsdruck ausgesetzt.

Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen
12,80 € jetzt nur 0,99 €

Jetzt Zugang 12,80 € für nur 0,99 € abonnieren?

  • Mit einem Klick online kündbar
  翻译: