Kettenverträge an den Unis :
Reform ohne Fluchtweg

Lesezeit: 6 Min.
Unmut der Befristeten: Protestaktion vor dem Bundesministerium für Bildung und Forschung mit einer Vertragskette.
Die Novelle des Zeitvertragsgesetzes soll die Kettenverträge im akademischen Mittelbau beenden. Das gelingt aber nur, wenn sich die Politik bei den Drittmitteln selbst Zügel anlegt.
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Es ist Sommerpause an den Universitäten, doch auf der größten Reformbaustelle ist Hochbetrieb. Gerade finden die Stakeholder-Gespräche zur Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes statt. Die Evaluation des Gesetzes, das die Kettenverträge im Mittelbau abschaffen sollte, war enttäuschend. Die Reform vor vier Jahren hat kaum etwas gebracht. Manche wollen das Gesetz deshalb abschaffen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung will bis Ende des Jahres, vielleicht auch etwas früher, einen neuen Reformentwurf vorlegen. Spätestens seit dem Empörungshashtag „Ich bin Hanna“ kann die Politik das Problem nicht mehr vor sich herschieben. Sie hat an der Reform aber auch ein eigenes Interesse. Ein System, das nachrückenden Wissenschaftlern die Lebensplanung unmöglich macht, darf sich nicht wundern, wenn es seine besten Kräfte an die Wirtschaft verliert.

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