Newsletter für Deutschland : Eine mächtige Binnen-Opposition

Auch wenn die CDU nun einen neuen Chef hat, im Innern bleibt es angespannt, weil sich einer seine Niederlage nicht eingesteht. Der Kreml hat Alexej Nawalnyj festgenommen. Der Newsletter für Deutschland am Montag.
In einer Welt, in der die Dinge liefen, wie Friedrich Merz es sich wünscht, wäre der unterlegene Kandidat für den CDU-Vorsitz jetzt trotzdem an einem (Etappen-)Ziel. Er wäre Wirtschaftsminister im Kabinett Merkels, der er seit langem in innigster Abneigung verbunden ist; von Armin Laschet und der Kanzlerin mit größtem Widerwillen eingebunden als Zugeständnis an den konservativen Parteiflügel – und an die 466 Delegierten, die auf dem Online-Parteitag für den Sauerländer gestimmt haben. In dieser Welt hätte die Kanzlerin ihren Vertrauten Peter Altmaier in die Wüste geschickt für ihren Intimfeind Merz, der jetzt der selbst ernannte Schatten-Parteivorsitzende im Kabinett wäre; eine mächtige Binnen-Opposition, die den liberalen Kurs, mit dem Merkel die Konservativen in der CDU nachhaltig verschreckt hat und den Laschet mutmaßlich fortführen will, als konservatives Korrektiv per Interview und über die sozialen Medien genüsslich torpedierte.