FAZ+Nach Assads Sturz :
Den neuen Herrschern traut er nicht

Von Christoph Ehrhardt, Qardaha
Lesezeit: 8 Min.
Rebellen stehen am Mittwoch in dem geschändeten Mausoleum des Vaters von al-Assad, dem gestürzten syrischen Diktator.
Ghadir al-Khayer lebt im Kernland der Alawiten. Wie viele hier ist er hin- und hergerissen zwischen der Freude über das Ende des Regimes und der Angst vor den Islamisten. Eindrücke aus dem Heimatort des Assad-Clans.
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Ghadir al-Khayer beäugt misstrauisch die mit Sturmmasken vermummten Rebellenkämpfer, die gerade aus einem Geländewagen mit getönten Scheiben aussteigen. Sie schreiten selbstbewusst in den verkohlten Prunkbau, der das verkörpert, was sie hassen: das Regime des gestürzten Gewaltherrschers Baschar al-Assad. Hier in Qardaha, dem Heimatort des Assad-Clans, liegt Hafiz al-Assad begraben, der Begründer der Familiendynastie, die länger als 54 Jahre über Syrien herrschte. Aufständische hatten das Mausoleum vor einigen Tagen in Brand gesteckt. Jetzt kommen siegreiche Milizionäre, um es zu besichtigen. Sie sind die neuen Machthaber. Aber anders als Ghadir al-Khayer, ein Staatsangestellter aus Qardaha, sind sie Fremde hier.

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