Kommentar : Merkel-Effekt gegen Schulz-Effekt
Der Schulz-Effekt auf die Demoskopen ist offenbar weit größer als der Schulz-Effekt auf die Wähler. Manches Institut verfehlte in der im März gestellten „Sonntagsfrage“ das Ergebnis der CDU vom Sonntag um erstaunliche fünf Prozentpunkte. Dem SPD-Ergebnis kamen die Institute schon näher. Dass die für die SPD wichtige 30-Prozent-Marke aber unsicher sein könnte, war keiner der März-Umfragen zu entnehmen. Entschuldigungen sind da schnell bei der Hand – wenn Wahlsonntag „wäre“, ist eben etwas anderes, als wenn dann wirklich Wahlsonntag ist. Und wer weiß: Vielleicht lagen die Demoskopen ja gar nicht so falsch, nur haben sich die Wähler unter dem Eindruck ihrer Umfragen in letzter Minute anders orientiert. Wie auch immer: Ein Ruhmesblatt ist die Wahl im Saarland für die offenbar verunsicherte Forsa-Insa-Infratest-Welt nicht.