Alpenüberquerung nach Vorbild :
Keine Ahnung von den Bergen, aber sie haben einander

Von Barbara Schaefer
Lesezeit: 7 Min.
In den bayerischen Alpen: Blick von der Tegernseer Hütte
Wer auf D. H. Lawrence’ Spuren die Alpen überquert, sollte sich besser darauf vorbereiten als der Schriftsteller und seine Geliebte vor 107 Jahren.
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Sie waren jung und hatten kein Geld. Sie waren ein heimliches Liebespaar, aus England geflüchtet, die Frau mit einem anderen verheiratet. Nun saßen sie in Bayern, das Geld ging ihnen aus. Bis schließlich eine Verwandte riet: „Sind Sie nie in Italien gewesen? Oh, aber es ist wunderbar! Warum nicht hingehen und einen Teil der Strecke zu Fuß zurücklegen!“ Also wandern sie im August 1912 los: Frieda Weekley, Deutsche, geborene von Richthofen, die den Gatten mit den drei Kindern in Nottingham sitzenließ. An ihrer Seite ein rotblonder Mann, schmächtiger und jünger als sie, „wir waren glücklich, frei, auf dem Weg in das Abenteuer und in die Fremde“, schreibt sie Jahre später. Der schmächtige Brite heißt D. H. Lawrence, ein Literaturstudent, der bei seinem Dozenten Weekley mal zum Tee vorbeigeschaut hatte und später den Skandalroman „Lady Chatterley“ schrieb. Frieda Weekley sah ihn und dachte: „Was für ein Vogel mochte das sein?“

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