Aserbaidschan : Gepriesen sei der Vater des Vaterlands
Der große Steuermann Heydar Alijew schreitet unbeirrt voran, und zwar hundertfach in jedem Winkel seines Reiches. In der Hauptstadt Baku zum Beispiel grüßt der einstige Regierungschef unter anderem von seinem Sockel im Heydar-Alijew-Garten zur schwarz-goldenen Fassade der Nationalbank hinüber, gespiegelt vom blanken Marmor zu seinen Füßen, umgeben von sternförmigen Brunnen, beschattet von mächtigen Obelisken. Wiewohl schon 2003 dahingeschieden, ist der selbstlose Diener und weise Ratgeber seines Volkes, der ein wenig an den französischen Schauspieler Yves Montand erinnert, so präsent in Aserbaidschan wie Wasserspiele, Teestuben und die Mobilfunkfirma Azerfon, die zweien seiner Enkelinnen gehören soll. Ein Despot? Ein immer noch geliebter Patriarch? Ein Symbol, um das Land zusammenzuhalten? Das sind Fragen, die man sich spätestens beim dritten Alijew-Denkmal stellt.