FAZ+Frauen in Indien :
Heldinnen des Alltags

Von Jörg Thomann, Delhi
Lesezeit: 10 Min.
Beliebtes Fotomotiv in Jaipur: die Sandsteinfassade des Hawa Mahal
Das öffentliche Leben in Indien ist von Männern geprägt. Aber die Frauen sind längst dabei, das zu ändern. Begegnungen in Delhi, Jaipur und Agra.
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Ein größeres Zeichen wahrer Liebe kann es gar nicht geben. Dreierlei wünschte sich Mumtaz Mahal, die Lieblingsfrau des indischen Großmoguls Shah Jahan, der Legende nach von ihrem Mann, falls sie vor ihm sterben würde: Er sollte sich um die gemeinsamen Kinder kümmern, er sollte kein weiteres Mal heiraten – und zu Ehren ihrer Liebe ein Bauwerk errichten, das die Menschen von weit her anziehen und beeindrucken sollte. Nach ihrem Tod im Jahr 1631 ließ Shah Jahan in Agra ein Mausoleum errichten, wie die Welt noch keines erblickt hatte: einen gewaltigen, von vier Minaretten umgebenen weißen Kuppelpalast, ein Meisterwerk symmetrischer Schönheit, in dessen Herzen, einem achteckigen Raum, das Grabmal seiner geliebten Ehefrau liegt. Zum Taj Mahal, der seit 1983 Weltkulturerbe ist, pilgern bis heute neben zahllosen anderen Touristen viele Ehe- und andere Paare, um einander ihre Liebe zu versichern.

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