FAZ+Preußens Pracht in Potsdam :
Glanz, Gloria und Grausamkeit

Von Andreas Schlüter
Lesezeit: 9 Min.
Nach nur fünf Jahren Bauzeit wurde das Neues Palais 1768  festlich eröffnet. Die Eile und die ihr geschuldeten Schlampereien fordern bis heute ihren Tribut.
Das Neue Palais in Potsdam ist der prunkvollste Schauplatz der preußischen Geschichte. Und sie klingt bis heute in den Marmorsälen und Fürstenwohnungen nach, manchmal triumphal, manchmal gespenstisch.
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Hören sie das?“, fragt Ina Penny. Dann legt sie mahnend ihren Zeigefinger auf den Mund und macht ein leises „psst!“ dazu. Ihre Gruppe, bestehend aus sieben fröstelnden Menschen, steht nun mucksmäuschenstill im riesigen Marmorsaal des Neuen Palais in Potsdam und lauscht. Es ist ein stockfinsterer Abend, der Wind pfeift um die Schlossmauern, ein Regenschauer trommelt an die Fensterscheiben. „Jetzt! Hören Sie?“, flüstert noch einmal Frau Penny. Und tatsächlich, von ganz hoch oben, dort, wo die acht Kronleuchter des Marmorsaals unter der freskengeschmückten Decke zu schweben scheinen, ist silberhelles Klirren zu hören. „Das ist der Lüsterbehang. Kristall. Zauberhaft, nicht war?“

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