Stratford-upon-Avon :
Das Rätsel des Getreidehändlers Will Shakspere

Von
Roland D. Gerste
Lesezeit:
Sein oder Nichtsein? Und wenn Shakespeare, der Herr auf dem Stuhl dort hinten, wirklich war - wer war er?

Vor 450 Jahren wurde William Shakespeare in Stratford-upon-Avon geboren. Seither versteht sich die Stadt als Gralshüterin seines Werkes. Doch hat sie überhaupt das Recht dazu? Und welches Geheimnis steckt hinter der Identität des größten Dichters aller Zeiten? Ein Besuch mit vielen Zweifeln.

Einer fehlt. Verlässt man das Geburtshaus von William Shakespeare, die wohl wichtigste Attraktion unter den zahlreichen, mit dem Namen des Dichters verknüpften Sehenswürdigkeiten in Stratford-upon-Avon, schreitet man eine Galerie großer Shakespeare-Darsteller ab, deren Porträts den Weg zum Ausgang und damit zur Henley Street schmücken. Sir Laurence Olivier ist da zu sehen, auch Patrick Stewart und natürlich Kenneth Branagh. Doch Sir Derek Jacobi sucht man vergebens. Fünfzig Jahre lang hat Jacobi auf den größten Bühnen gestanden, in diversen Shakespeare-Verfilmungen mitgewirkt, ist mit Ehrungen überhäuft und sogar in den Adelsstand erhoben worden. Hier in Stratford allerdings ist er Persona non grata. Denn Jacobi unterschrieb 2007 - nachdem er sich ein Künstlerleben lang mit Shakespeare und dessen Werk beschäftigt hatte - die „Declaration of Reasonable Doubt“, ein Manifest, das Zweifel an der Autorschaft des im Haus an der Henley Street geborenen Mannes manifestiert. Jacobi findet sich dabei in illustrer Gesellschaft. Auch Mark Twain, Sigmund Freud und zahlreiche Anglisten, dazu zwei Oberste Bundesrichter der Vereinigten Staaten, sehen keine oder wenig Verbindung zwischen einer auf das Erbarmungswürdigste lückenhaften Biographie eines Geschäftsmannes und dem gewaltigen OEuvre an Bühnenstücken und Sonetten, das wir unter dem Terminus „William Shakespeare“ subsumieren.

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