Skifahren in Island : Vom Winde verweht
Dem kleinen Mädchen treten Tränen in die Augen. Dabei freut es sich so über den ersten Skitag des Winters. Die Tränchen lässt der erbarmungslose Wind fließen. Der pfeift beständig mit dreizehn Metern pro Sekunde über den Parkplatz des Skigebiets Bláfjöll, das in den nur dreißig Minuten südöstlich der isländischen Hauptstadt Reykjavík aufragenden Blauen Bergen liegt. Trotz der beißenden Kälte wartet die Kleine mit bewundernswerter Ruhe ab, bis Eltern und Geschwister die Skistiefel angezogen, die Skiausrüstung sortiert, die Handschuhe über die im Nu eiskalt gewordenen Finger gestülpt und die Helme auf dem Kopf haben und es endlich die paar Schritte hinüber zur Bláfjallaskáli geht, der zwischen einer ganzen Batterie von Übungsliften gelegenen Skihütte. Die gleicht mit ihrer auf einem Sockel aus bröckelndem grauen Beton stehenden Fassade und den dunklen, angejahrten Holzbrettern eher einer Baracke. Wie Relikte aus alten Wintersportzeiten wirken auch die beiden Sesselbahnen, die Magnús Árnason durch die großen Fenster seines Büros im ersten Stock der Hütte stets im Auge behalten kann. Wie kann das sein in einem so reichen Land wie Island?