Genetische Untersuchung : Auch im Rheingau-Taunus läuft nun ein Wolf herum

Im Rheingau-Taunus hat eine Wölfin einen Hirsch gerissen. Das steht nach einer genetischen Untersuchung fest. Eine Kotprobe hat unlängst Aufschluss über einen Wolf in Osthessen gegeben.
Auch im Taunus ist der Wolf jetzt angekommen – nach einem weiteren Nachweis steht fest, dass sich dort eine Wölfin niedergelassen hat. Das teilten Behörden in Hessen und Rheinland-Pfalz am Montag mit. Nach dem ersten Nachweis einer Wölfin in der rheinland-pfälzischen Verbandsgemeinde Loreley hat dieselbe Wölfin in der Nähe von Rüdesheim im Rheingau-Taunus-Kreis einen Hirsch gerissen, wie das Senckenberg-Institut für Wildtiergenetik mit einer genetischen Untersuchung feststellte.
Das Umweltministerium Rheinland-Pfalz wies daraufhin den Rhein-Lahn-Kreis im Taunus als drittes Wolfspräventionsgebiet aus, nach Gebieten im Westerwald und in der Eifel. Damit solle „die Akzeptanz für die Rückkehr des Wolfes“ gestärkt werden, sagte Umweltministerin Anne Spiegel (Die Grünen). Risse von Nutztieren werden vom Land vollständig entschädigt, wenn sie nachweislich von einem Wolf verursacht wurden. In den ausgewiesenen Präventionsgebieten werden außerdem Vorkehrungen wie wolfssichere Zäune und Herdenschutzhunde mit Landesmitteln gefördert. Wölfe stehen in Deutschland unter Naturschutz.
Kot-Nachweis im Kreis Hersfeld-Rotenburg
Die Fähe, wie das weibliche Tier in der Fachsprache genannt wird, erhielt die Kennzeichnung GW1798f. Sie entstammt, wie auch die anderen sesshaften Wölfinnen in Hessen, der mitteleuropäischen Flachlandpopulation, wie das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie mitteilte. Möglicherweise handelt es sich bei der Fähe auch um einen der beiden Wölfe, die Mitte Februar bei Schlangenbad im Taunus von einer Kamera aufgenommen wurden.
Auch im hessischen Kreis Hersfeld-Rotenburg konnte eine Ende Januar gesammelte Kotprobe einer Wölfin zugeordnet werden. Dieses Tier mit der Laborkennung GW1142f wurde bereits vor einem Jahr bei Alheim nachgewiesen, so dass die Wölfin für den osthessischen Landkreis jetzt als angesiedelt gilt.