Bombenfund in Frankfurt :
500 Kilogramm schwerer Blindgänger erfolgreich entschärft

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Sperrzone evakuiert: Der Kampfmittelräumdienst hat die Arbeit aufgenommen.
Im Frankfurter Stadtteil Bockenheim hat der Kampfmittelräumdienst eine Weltkriegsbombe erfolgreich entschärft. Ein Zünder wurde aus der Bombe entfernt und an Ort und Stelle zerstört.
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Im Frankfurter Stadtteil Bockenheim wurde am Mittwoch eine Weltkriegsbombe durch den Kampfmittelräumdienst des Landes Hessen entschärft. Kurz vor 16 Uhr gab die Feuerwehr auf Twitter bekannt, dass ein Zünder aus der Bombe entfernt. Dieser wurde an Ort und Stelle zerstört. 

Nach einer Verzögerung von mehreren Stunden konnten die Bombenentschärfer um kurz nach 14 Uhr mit ihrer Arbeit beginnen. „Das Evakuierungsgebiet ist geräumt“, teilte die Polizei auf Twitter mit. Einzelne Personen hatten sich laut Feuerwehr zuvor geweigert, die Sperrzone zu verlassen.

Rund um die Fundstelle ist ein Sperrbereich mit einem Radius von einem Kilometer eingerichtet worden. Die etwa 20.000 Anwohnerinnen und Anwohner sollten dieses Gebiet bis um 9 Uhr räumen. Schon vorher machten sich zahlreiche Menschen auf den Weg, weil sie wohl ohnehin zur Arbeit mussten. Einige von ihnen hatten Taschen oder Koffer dabei.

Nur wenige Meter vom Fundort entfernt liegt ein Best Western-Hotel. Bis 8.30 Uhr mussten die Gäste ihre Zimmer räumen. „Wir hoffen, dass es zeitnah wieder freigegeben wird“, sagte Hoteldirektor Andreas Kriener. Unverständnis habe niemand gezeigt, sagt Hotel-Mitarbeiterin Manuela Tammen. „Manche waren ein bisschen nervös.“

Im Sperrbereich befindet sich auch ein Pflegeheim, das evakuiert werden müsse. Wie der Leiter der Einrichtung, Hans-Hermann Rieck, zur F.A.Z. sagte, werden die Menschen in ein ehemaliges Hotel gebracht, das die Johanniter in einer „Nacht- und Nebelaktion“ umgerüstet hätten. Insgesamt wohnen mehr als 200 Menschen in der Einrichtung. Etwa 40 Menschen seien privat untergekommen, 15 Menschen müssten liegend in das Hotel verlegt werden, die anderen werden mit Bussen in die Unterkunft gebracht.

In einer Baugrube an der Angelika-Machinek-Straße im Frankfurter Stadtteil Bockenheim wurde eine 500 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe gefunden, die im Vorfeld der Entschärfung mit einem roten Zelt geschützt wird.
In einer Baugrube an der Angelika-Machinek-Straße im Frankfurter Stadtteil Bockenheim wurde eine 500 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe gefunden, die im Vorfeld der Entschärfung mit einem roten Zelt geschützt wird.Lucas Bäuml

Die Stimmung im Haus vor der Evakuierung habe am Morgen an einen bevorstehenden „Klassenausflug“ erinnert, sagte Rieck. „Die ist gut, die ist gelöst.“ Man habe im Vorfeld schon viel Aufklärungsarbeit geleistet und mit den Menschen über die Situation gesprochen. Im Hotel gebe es auch Notfallseelsorger. „Bei manchen kommen auch Kriegserinnerungen hoch.“


Von den Maßnahmen zur Entschärfung ist auch die A648 betroffen, die stadteinwärts ab dem Westkreuz Frankfurt gesperrt ist. Der öffentliche Nahverkehr wird für die Dauer der Maßnahmen im Sperrgebiet eingestellt, so die Straßenbahnlinie 17 und mehrere Buslinien. Betroffen sind auch die S-Bahn-Linien 3,4 und 5, die ab 11.30 Uhr teilweise umgeleitet werden.
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