Frankfurter Sparkasse : Eine „Hilfstruppe“ der Nationalsozialisten

Mit einem Jahr Verspätung hat die Frankfurter Sparkasse eine Studie über ihre Geschichte vorgelegt. Die zentrale Erkenntnis: Das nach 1933 von Nationalsozialisten geführte Haus hat die Machthaber willfährig unterstützt.
Es ist nicht schwer auszurechnen, wann wohl die Frankfurter Sparkasse von 1822 ein großes Jubiläum feierte: Im vergangenen Jahr war das. Mit den Feiern klappte es ohne Weiteres – die Präsentation eines für diesen Anlass geplanten Buches über die 200 Jahre währende Geschichte aber fiel aus. Es herrschte Uneinigkeit über das Kapitel, das sich mit dem Nationalsozialismus befasste; der in Frankfurt bekannte Historiker Ralf Roth, der damit geraume Zeit zuvor betraut worden war, hatte zum Beispiel über die Zahl der jüdischen Kunden Überschlagsrechnungen angestellt, die als unseriös angesehen wurden. Es ging heftig hin und her. Das Institut für Bank- und Finanzgeschichte, das von der Sparkasse mit der Studie beauftragt worden war und dann die Autoren dafür gefunden hatte, ließ schließlich ein Gutachten erstellen, in dem es hieß, das Manuskript sei handwerklich unzureichend. So sei der Forschungsstand nicht genügend berücksichtigt worden, es mangele an der Fundierung durch in öffentlichen Archiven verfügbare Quellen, und es fehlten zentrale Aspekte. Roth hat dies alles stets zurückgewiesen, es wurde schließlich ein Vergleich mit ihm geschlossen, sein Text jedoch nicht veröffentlicht.
Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen
12,80 €
jetzt nur 0,99 €
Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen
12,80 €
jetzt nur 0,99 €
- Mit einem Klick online kündbar