„Der staubige Regenbogen“ : Lasst uns eine Passivistengruppe gründen
Von überaus berauschenden Bühnenerlebnissen kann man nirgendwo lesen, wenn von „Der staubige Regenbogen“ die Rede ist. Hans Henny Jahnn (1894 bis 1959), sozusagen ein literarischer Aktivist, Dichter, Orgelbauer und autodidaktischer Naturforscher, der sich schon früh gegen Atomkraft und nukleare Waffen engagierte, schreibt Dialoge, die so ellenlang und staubig wirken wie der titelgebende Regenbogen. Spielte man die gesamte Textmasse seines Dramas, es käme ein Anti-Atom-Weihespiel heraus, gegen das eine Wagner-Oper ein Kurzdrama wäre. Und wer weiß, wie viele Leute noch sitzen blieben nach der Pause angesichts der schwülstigen erotischen Phantasien, des Naturpathos und der Thesenhaftigkeit der Konflikte.
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