Literatur : Erste Frankfurter Literaturbiennale - neuer Preis der Deka-Bank
Die Vermittlung deutschsprachiger Literatur im Ausland steht im Mittelpunkt der ersten Frankfurter Literaturbiennale vom 9. bis 11. September. Die Tagung bietet internationalen Verlegern, Übersetzern und Kritikern Raum, Kontakte zu knüpfen und deutsche Gegenwartsautoren kennen zu lernen. Erstmals soll dabei auch der mit 25.000 Euro dotierte „Deka-Bank-Preis des Literaturhauses Frankfurt“ verliehen werden.
Erster Preisträger ist der in Deutschland geborene und in London lebende Lyriker und Übersetzer Michael Hofmann. Er hat unter anderem die Autoren Patrick Süskind und Durs Grünbein ins Englische übersetzt. Der Preis wird zum Auftakt der Tagung am 9. September vergeben. Laudator ist Durs Grünbein. Der Deka-Bank-Preis soll künftig jedes Jahr vergeben werden, auch wenn die Tagung nur alle zwei Jahre stattfindet. „Das hält unsere Biennale im Bewußtsein“, sagte die Leiterin des Frankfurter Literaturhauses, Maria Gazzetti, am Dienstag.
Der Preis solle helfen, Vorurteile gegenüber der deutschen Literatur abzubauen: „Abgesehen von den Klassikern und Autoren wie Handke oder Graß spielt die deutsche Literatur derzeit im Ausland keine große Rolle.“ Sie habe noch immer den Ruf, schwierig, unsympathisch, langweilig und wenig erzählerisch zu sein. Doch das stimme nicht. „Wir wollen mit dem Preis und der Veranstaltung die Verantwortlichen im Ausland ermutigen, deutsche Gegenwartsliteratur zu fördern“, so Gazzetti.
Die Deka-Bank hatte erst im Juni den neuen mit 50.000 Euro dotierten internationalen Hochhauspreis mit ausgelobt. Wie die Initiatoren am Dienstag in Frankfurt sagten, gibt es bei der ersten Biennale auch öffentliche Lesungen mit elf jüngere Autoren, darunter Thomas Brussig („Sonnenallee“) und Thomas Meinecke („Hellblau“).