Ausstellung von Lee Miller : Bilder in Zeiten des Krieges
Der amerikanische Militärpolizist, der an einem feuchtkalten Morgen Anfang 1945 auf einer matschigen Landstraße im Westen Deutschlands den Verkehr regelte, blaffte den nach dem Weg fragenden Insassen eines Jeeps in rüder Weise an, wie er vermutlich ständig irgendwelche Fragesteller anherrschte. Schließlich war man noch mitten im Krieg und die Front nicht weit. An diesem Morgen aber sah er nach dem routinemäßigen Anschiss doch noch ein zweites Mal hin, um sich dann zu entschuldigen und seine bereits einmal vorgebrachte Auskunft, auch nicht zu wissen, wo es langgehe, mit einem „Ma’am“ zu beschließen. Der in einen Armeemantel gehüllte und mit einem Stahlhelm bewehrte Fahrzeuginsasse war nämlich eine Frau, was so nah an der Front sehr ungewöhnlich war.
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