Gutenberg-Museum : Große Literatur, kleines Format

Im Magazin des Mainzer Gutenberg-Museums lagern mehr als 7000 Miniaturbücher: verpackt in Ledersäckchen, Blechdosen und Nussschalen.
Raum ist in der kleinsten Hütte – das wusste schon Friedrich von Schiller, der in seinem Gedicht „Der Jüngling vom Bache“ allerdings eher an ausreichend Platz „für ein glücklich liebendes Paar“ gedacht hat. Gleichwohl lässt sich diese Erkenntnis auch auf die Liebhaberstücke übertragen, die in einer wenngleich leicht zu übersehenden Ecke des Mainzer Gutenberg-Museums präsentiert werden. Dabei sind die bisher nur in drei Vitrinen im ersten Obergeschoss des Hauses am Liebfrauenplatz ausgestellten Miniaturbücher tatsächlich so klein, dass man eigentlich noch viel mehr davon zeigen könnte. Schließlich schlummern rund 7000 solcher „Spielereien“ im Magazin des Museum, das zum Preis von 60 000 Euro vor geraumer Zeit die Privatsammlung des 2008 verstorbenen Stuttgarters Heinz Müller erworben hat. Seitdem darf man sich im Weltmuseum der Druckkunst darüber freuen, „die weltweit vielfältigste und europaweit größte Miniaturbuch-Sammlung“ zu besitzen, wie die mit Sichtung und Pflege des Bestandes betraute Kunsthistorikerin Ulla Reske weiß.