Soziologe Heitmeyer : Bedrohungen durch rechte Allianzen

Der Soziologe Wilhelm Heitmeyer spricht in Frankfurt über Verschwörungstheorien. „Integrationsprozesse und Anerkennungsdefizite“ spielen eine entscheidende Rolle für ihn.
Skeptisch blickt er in die Zukunft. Wie sein Kollege Ralf Dahrendorf, der schon 1997 festgestellt hatte: „Wir stehen vor einem autoritären Jahrhundert.“ Der Soziologe Wilhelm Heitmeyer sieht einen „schleichenden Prozess“ autoritärer Bedrohungen unseres Gemeinwesens am Werk. Und das nicht erst seit der Corona-Krise. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts habe eine Krise die andere abgelöst: Dem Anschlag auf das World Trade Center 2001 folgten die Finanzkrise 2008/09 und die Flüchtlingskrise 2015. Jetzt greife eine Pandemie in die gesamte Gesellschaft ein. „Immer wieder wurden Kontrollverluste erzeugt, und jeder Mensch hat ein Bedürfnis nach Realitätskontrolle“, sagt Heitmeyer. Mit Verschwörungstheorien suchten die verunsicherten Menschen Klarheit: einen politischen Ort.
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