Schumachers 300. Grand Prix : Vom Glück, frei zu sein

Aus einem Kaff hinein in die große Welt: Die Formel 1 hat Michael Schumacher zu einem Weltstar gemacht. In Spa fährt der siebenfache Weltmeister sein 300. Rennen. Ob er nach der Saison weiter Gas gibt?
Da gibt es kein Entkommen. Eine Frage nach der anderen prasselt auf Michael Schumacher ein: Vierzehn muss er am Donnerstag während der offiziellen Pressekonferenz beantworten, mehr als jeder andere Fahrer. Nach 21 Jahren in der Formel 1 ist der Rheinländer immer noch ein gefragter Mann, vor allem in Spa-Francorchamps, seinem „Wohnzimmer“. Wo alles begonnen hat 1991, wo er alles erlebte: 1992 den ersten Sieg, sechs Triumphe, eine Disqualifikation nach Rang eins, den von David Coulthard wenigstens leichtsinnig herbeigeführten Auffahrunfall im Regen 1998, den siebten WM-Sieg 2004 - und nun die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Spa pünktlich zu seinem 300. Grand Prix am Sonntag (14 Uhr im FAZ.NET-Liveticker). Das sind schon eine Menge Unterschiede zu all den anderen Lenkradartisten. Der wichtigste fiel kaum auf. Schumacher saß in der Mitte, weißes T-Shirt, silbergraue Weste, das Haar kurz, etwas lichter, nach hinten getrimmt. Als Einziger trug er keine Sponsorkappe, eigentlich ein schwerer Protokollverstoß. Schumacher nimmt sich Freiheiten.