EM-Prognose :
Frankreich gewinnt das Knallerspiel

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Auf dem Weg ins Achtelfinale: Antoine Griezmann (links) und Trainer Didier Deschamps
In der Gruppenphase werden jetzt die Weichen gestellt. Laut EM-Prognose haben die Ukraine und Österreich in ihren Partien die höhere Siegwahrscheinlichkeit. Richtig spannend wird das Topspiel.

Der zweite Spieltag dieser Fußball-Europameisterschaft kann schon Entscheidungen über den Einzug ins Achtelfinale bringen, der Modus von nur acht von 24 Teams, die ausscheiden, macht es möglich. Wer kann frühzeitig jubeln, wer nicht? In der EM-Prognose der F.A.Z. von Daniel Memmert und Fabian Wunderlich zeigt sich in vier verschiedenen Kategorien, wer die besten Chancen hat. Die Siegwahrscheinlichkeit basiert auf Daten des Wettmarkts.

Im ersten Spiel des Tages trifft die Überraschung, die Slowakei, auf einen Verlierer, die Ukraine (15.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Fußball-EM, bei RTL und bei MagentaTV). Die schaffte es 2021 immerhin bis ins Viertelfinale, während die Slowaken schon nach der Vorrunde ausschieden. Auch in der Weltrangliste und beim durchschnittlichen Marktwert der Spieler sprechen die Werte für die Ukraine, die eine Siegwahrscheinlichkeit von 45,9 Prozent hat.

Im folgenden Duell treffen zwei Verlierer des ersten Spiels aufeinander, die deswegen schon unter Druck stehen (18.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Fußball-EM, in der ARD und bei MagentaTV). Österreich, vor drei Jahren im Achtelfinale, spielt gegen Polen, seinerzeit schon in der Gruppe gescheitert. In der Weltrangliste und beim Marktwert liegen beide Teams eng beieinander. Die höhere Siegwahrscheinlichkeit hat allerdings Österreich mit 48,7 Prozent.

Zum Abschluss gibt es einen Knaller, der ein würdiges Halbfinale wäre (21.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Fußball-EM, in der ARD und bei MagentaTV), dabei schieden die Niederlande und Frankreich 2021 schon im Achtelfinale aus. Nun liegen die Franzosen bei der Platzierung in der Weltrangliste und beim Marktwert auf hohem Niveau vorn. Das gilt auch für die Siegwahrscheinlichkeit von 41,7 Prozent, für die Niederländer sprechen aber auch noch 29,6.

Wer führt die EM-Prognose durch?

Daniel Memmert, Mathematiker, Professor und geschäftsführender Institutsleiter am Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik, kennt insbesondere auch die psychologischen Tücken von Vorhersagen und konnte in eigener Forschung belegen, dass sich Experten dabei regelmäßig überschätzen. Daher empfiehlt er statt auf einzelne Expertenmeinungen lieber auf die Prognosen von datenbasierten Modellen zu vertrauen. Seine weiteren Arbeitsschwerpunkte liegen in der Bewegungswissenschaft (Kognition und Motorik), in der Sportpsychologie (Aufmerksamkeit und Motivation) sowie in der Sportinformatik (Big Data, ML, KI). Sein Institut kooperiert mit verschiedenen Fußball-Bundesligavereinen, Dax-Unternehmen und organisiert den ersten internationalen Weiterbildungs-Masterstudiengang „Spielanalyse“ sowie das Zertifikat „Sportdirektor im Amateur- und Nachwuchsleistungsfußball“.

Fabian Wunderlich, Mathematiker, hat mehrere Jahre im Sportwetten-Bereich gearbeitet und an der Deutschen Sporthochschule Köln zum Thema Vorhersagemodelle im Sport promoviert. Seine primäre Expertise liegt in der Anwendung von mathematischen und informatischen Verfahren auf Sportdaten und seine Forschungsschwerpunkte unter anderem in den Bereichen Vorhersagemodelle, Sportwetten, Wettquoten sowie Zufallseinflüsse im Sportspiel.

Gemeinsam haben sich beide in einem Übersichtsartikel mit Vorhersagemodellen im Sport befasst und in einer aktuellen Studie den hohen Zufallseinfluss im Fußball nachgewiesen, der letztendlich die Vorhersagen so schwierig macht. Darüber hinaus wissen sie, wie wichtig Wettquoten im Vorhersagebereich sind, und haben den Nutzen von Wettquoten für die Analyse von Leistungsstärken und in der Vorhersage von Fußballspielen untersucht. Weitere aktuelle Studien befassen sich mit der Frage, inwiefern Positionsdaten oder Social-Media-Daten Vorhersagemodelle für Fußballspiele verbessern können.

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