0:0 gegen Wolfsburg : Flaute auf St. Pauli hält an
Kapitän Jackson Irvine stemmte erschöpft die Hände in die Hüften, Morgan Guilavogui pustete ein paar Mal kräftig durch – die Spieler vom FC St. Pauli hatten wirklich alles gegeben. Wieder einmal. Doch der tapfere Aufsteiger hatte kein Glück. Wieder einmal. Wieder kein Tor, wieder kein Heimsieg. Nur 0:0 gegen den VfL Wolfsburg, die Party auf dem Kiez fiel abermals aus.
„Es ist frustrierend. Aber wir haben uns Chancen erarbeitet und müssen weiter daran glauben. Wir haben die Qualität. Wir müssen einen Weg finden, damit dieses erste Tor fällt“, sagte Irvine.
„Wir müssen aber noch ein bisschen gieriger sein“, hatte St. Paulis Trainer Alexander Blessin vor der Partie über den möglichen ersten Heimsieg gesagt. Und seine Mannschaft war vor 29.546 Zuschauern auch durchaus bemüht, doch so richtig wollte den Kiezkickern in der Offensive zunächst aber nichts gelingen.
Oft fehlte in den entscheidenden Momenten einfach die nötige Präzision oder Kaltschnäuzigkeit, wie etwa bei einer guten Chance von Johannes Eggestein und Danel Sinani (17.). Bei einem Schuss von Kapitän Jackson Irvine parierte Wolfsburgs-Torwart Kamil Grabara zudem überragend (42.), Eggestein zögerte in aussichtsreicher Position (58.) zudem zu lange.
Wolfsburg wartete ohne Maximilian Arnold (Gelbsperre) und Patrick Wimmer (Rotsperre) lange erst einmal ab und versuchte, in der Defensive sicher zu stehen – um dann über Konter und den schnellen Mohammed Amoura gefährlich zu werden. Und so hatte das Spiel auch viele Phasen mit ordentlich Leerlauf.
Die St.-Pauli-Fans nutzten diese Zeit, um mit Plakaten („Mehr Liebe, weniger Kevin B“) gegen Kevin Behrens zu protestieren – der Wolfsburger Angreifer war zuletzt mit homophoben Äußerungen aufgefallen und wurde nach seiner Einwechslung in der Schlussphase gnadenlos ausgepfiffen.
Nach der Pause erhöhte Wolfsburg plötzlich das Tempo und kam prompt zu Möglichkeiten, doch Amoura scheiterte zwei Mal (46., 47.) an Nikola Vasilj im Tor von St. Pauli. Die Hausherren hielten mit viel Willen dagegen und versuchten ebenfalls weiter nach vorne zu spielen, so sahen die Zuschauer keine hochklassige, aber immerhin spannende Partie.