„Endlich konsequent anwenden“ : Spielabbrüche bei Einsatz von Pyrotechnik gefordert
Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens hat sich offen für den Vorschlag ihres Bremer Amtskollegen Ulrich Mäurer (beide SPD) gezeigt, Fußballklubs bei Fan-Krawalle mit Pyrotechnik durch Punktabzüge zu bestrafen. „Die Idee des Kollegen Mäurer, die Klubs bei massiven Ausschreitungen mit Punktabzügen zu bestrafen, finde ich durchaus nachvollziehbar“, sagte Behrens der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Grundsätzlich halte ich es jedoch für zielführender, die bereits bestehenden Regularien des DFB auch endlich konsequent anzuwenden.“
Diese sähen bei Ausschreitungen oder dem massiven Einsatz von Pyrotechnik als Waffe beispielsweise schon die Möglichkeit von Spielabbrüchen vor. „Dieses Mittel wird in der Praxis allerdings überhaupt nicht angewandt“, sagte die Innenministerin der Zeitung.
„Ein möglicher Weg“
Mäurer hatte kürzlich gesagt, die Strafen überwiegend in Punktabzügen für die entsprechende Mannschaft zu verhängen, sei für ihn „ein möglicher Weg.“ „So träfe man einerseits die Vereine in deutlich empfindlicherer Art und Weise und könnte diese dadurch zu konsequenteren Einlassdurchsuchungen bringen“, sagte er dem Bremer Fan-Portal „Deichstube“.
Da das Abbrennen von Pyrotechnik in den Stadien nicht nachlässt, greift die Politik wieder verstärkt in diese Sicherheitsdebatte ein. Innenministerin Behrens drängte in den vergangenen Monaten massiv darauf, dass das Zweitliga-Derby zwischen Eintracht Braunschweig und Hannover 96 in dieser Saison ohne Gästefans stattfinden soll. Heraus kam am Ende ein Teilausschluss der 96-Anhänger bei dem nächsten Duell am kommenden Sonntag (13.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur zweiten Bundesliga und bei Sky).
Für den Fall einer Eskalation drohte Behrens den Zweitligavereinen abermals mit einem Ausschluss von Gästefans. „Ganz klar: Sollte auch das veränderte Konzept mit deutlich weniger Gästefans nicht dazu führen, dass es im Stadion zu weniger Gewalt und weniger Verletzten kommt, dann können wir in Zukunft keine Gästefans mehr zulassen“, sagte sie der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.