Das Leiden der AS Rom :
Was ein Chaos beim Eintracht-Gegner

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Mitreißender Römer: Kapitän Lorenzo Pellegrini
Die AS Rom erlebt unruhige Zeiten. Selbst der in Rom geborene Kapitän Pellegrini wird ausgepfiffen. Nun soll der 73 Jahre alte Claudio Ranieri nach diversen Trainerwechseln das Team stabilisieren.

Che Casino, was ein Chaos, seufzen die beiden Männer an der Kaffeebar. Sie klagen nicht etwa über das Auto, das jemand gerade auf der Kreuzung geparkt hat. Auch nicht über die hupenden Vespafahrer. Sie meinen den größten Fußball-Verein der Stadt: die AS Rom.

Die Roma hat schon ihren dritten Trainer, seit José Mourinho den Klub vor knapp einem Jahr verlassen hat. Vereinslegende Daniele De Rossi, der als Spieler nie ermüdete, wurde vom US-amerikanischen Klubeigentümer Dan Friedkin im September rausgeschmissen. Daraufhin sangen die organisierten Fangruppen zwei Spiele lang außerhalb des Stadions. Und das Stadio Olimpico, in dem Deutschland einst die Weltmeisterschaft gewann, wurde zu einem trostlosen Ort.

Sehnsucht nach der Meisterschaft

Wer die Anhänger des Vereins vor Anpfiff von ihrem Klub singen hört, gelb wie die Sonne, rot wie ihr Herz, spürt, dass es in Italien wenige Orte gibt, an denen die Bewohner häufiger an Fußball denken. Doch die Stadt, in der die einzige Tageszeitung am Kiosk liegt, die sich ausschließlich mit einem Klub beschäftigt; die Stadt, in der ein Radiosender jede Minute über den Verein berichtet – sie hat seit 23 Jahren keine Meisterschaft erlebt.

Zum dritten Mal Trainer bei AS Rom: Claudio Ranieri
Zum dritten Mal Trainer bei AS Rom: Claudio RanieriAFP

Das wird sich auch in diesem Jahr nicht ändern. Also sprechen die beiden im Café lieber über etwas anderes: die Römer im Klub. Nachdem De Rossi abdankte, übernahm der glücklose Kroate Ivan Jurić auf der Trainerbank, mittlerweile sitzt dort der 73 Jahre alte Claudio Ranieri. Schon zum dritten Mal in seinem Leben. Er, der gebürtige Römer und Fan des Vereins, soll das wankelmütige Team, das in der Liga nur auf Platz neun steht, noch nach Europa führen.

Auf dem Platz selbst steht ein anderer Römer im Fokus. Seit es den Klub gibt, trägt fast immer ein Spieler die Kapitänsbinde, der in der ewigen Stadt zur Welt kam. Francesco Totti, Daniele De Rossi, heute Lorenzo Pellegrini sind die Spieler, mit denen die Fans leiden. Pellegrini schoss die Roma zwar mit einem Tor zum Derbysieg gegen Stadtrivale Lazio. Aber er wird in dieser eher erfolglosen Saison auch ausgepfiffen und beleidigt.

Doch mit Ranieri ging es zuletzt aufwärts: Im Januar gewannen die Römer in der Serie A dreimal und spielten einmal unentschieden, genau wie die Eintracht. Ihre Defensive rund um Weltmeister Mats Hummels und den ehemaligen Frankfurter Evan N’Dicka steht kompakt.

Die Rettung könnte also wie schon in den vergangenen Jahren in Europa liegen. 2023 gewann der Klub die Conference League. Nun ist er auf Platz 21 der langen Europa-League-Tabelle gelistet. Um sicher in die Zwischenrunde einzuziehen, müssen Pellegrini und Co. an diesem Donnerstag (21.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Europa League und bei RTL+) gegen die Eintracht gewinnen.

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