FAZ+Rassismus im Stadion :
Warum Italiens Fußball seine radikalen Fans nicht stoppt

Von Julius Müller-Meiningen, Rom
Lesezeit: 4 Min.
„Der italienische Fußball hat sich nicht verändert“: Mauro Icardi und der rassistisch beleidigte Kalidou Koulibaly (rechts).
Seit Jahren sind diskriminierende und rassistische Beleidigungen an der Tagesordnung im italienischen Fußball. Doch es ändert sich wenig. Warum nur? Die Antwort macht das erschreckende Dilemma deutlich.
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Es war der Abend des 13. Mai 2018, ein Sonntag. Sampdoria Genua spielte in der italienischen Serie A gegen den SSC Neapel. Weil die Sampdoria-Anhänger minutenlange Sprechgesänge anstimmten, mit dem Wunsch, der Vesuv möge die Neapolitaner mit Lava überschütten, fasste sich Schiedsrichter Claudio Gavillucci ein Herz. Erst ließ er die Tifosi vom Stadionsprecher verwarnen. Als das auch nichts half, pfiff Gavillucci ab und versammelte drei Minuten lang beide Mannschaften im Mittelkreis. Das Eingreifen hatte Erfolg. Augenzeugen berichten, das Spiel sei in einer friedlichen Atmosphäre zu Ende gegangen.

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