Triumph bei Straßenrad-EM : Belgier Merlier gewinnt hektisches Finale
Trotz einer sehr aktiven und respektablen Fahrweise standen die Starter des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) am Sonntag nach 222,9 Kilometern zwischen Heusden-Zolder und Hasselt mit leeren Händen da. Im hektischen Finale jubelte stattdessen der Belgier Tim Merlier.
Walscheid hatte „super Beine“
Der 31-Jährige verwies im Massensprint den Niederländer Olav Kooij und Madis Mihkels aus Estland auf die Plätze, Max Walscheid wurde als bester Deutscher Zwölfter. „Ich habe mich extrem gut gefühlt, hatte super Beine konnte das Rennen so gestalten wie ich wollte“, sagte der 31-Jährige aus Neuwied. Er sei in den Sprint „aber leider zu weit von hinten gestartet, sodass keine bessere Platzierung möglich war“.
Ganz anders der zweimalige belgische Meister Merlier, der erstmals den EM-Titel gewann: „Ich hatte einen guten Tag und habe während des Rennens immer stärker an den Sieg geglaubt. Es bedeutet mir viel. Ich bin sehr stolz.“
Fluchtversuch von Rutsch scheitert
Die deutsche Mannschaft hatte zuvor ein aktives Rennen bestritten. Immer wieder präsentierten sich die BDR-Starter an der Spitze, mal führte Klassiker-Spezialist Politt das Feld über eine Kopfsteinpflasterpassage, mal sprang Rutsch in eine Fluchtgruppe.
Rund 50 Kilometer vor dem Ziel setzte sich Rutsch mit den Top-Favoriten um van der Poel, der zwei Wochen vor dem WM-Rennen in Zürich einen seiner vorerst letzten Auftritte im Regenbogentrikot des Weltmeisters absolvierte, ab. Der Ausreißversuch misslang jedoch wie viele davor.
Vor allem die Italiener, die in Jonathan Milan einen heißen Sieganwärter in den Reihen hatten, verhinderten in der Nachführarbeit einen Fluchterfolg und erzwangen eine Sprintentscheidung. In dieser spielten die Belgier ihre Karten aus und feierten ausgelassen den angepeilten Triumph.
Für den BDR verliefen die Titelkämpfe vor allem in den Nachwuchsklassen erfolgreich. Am Sonntag sicherte sich Messane Bräutigam als Zweite im Straßenrennen der Juniorinnen hinter der Niederländerin Puck Langenbarg ihr zweites Silber. Am Donnerstag war Bräutigam Zweite im Mixed-Wettbewerb geworden.
Zuvor hatten Antonia Niedermaier (U-23-Zeitfahren) und Niklas Behrens (U-23-Straßenrennen) Silber gewonnen. Auch die deutsche Mixed-Staffel um Politt hatte Rang zwei belegt. Bei den Junioren schaffte es Talent Paul Fietzke im Kampf gegen die Uhr außerdem auf den dritten Rang.