Eintracht Frankfurt :
Einer allein reicht nicht

Konrad Ringleb
Ein Kommentar von
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Dino Toppmöller nach dem Auswärtssieg der Eintracht auf St. Pauli.

Die Abhängigkeit der Eintracht von Stürmer Omar Marmoush ist groß – auch wenn der eine oder andere das öffentlich nicht wahrhaben will. Die Frankfurter müssen ihren Flow aus dem Herbst wiederfinden.

Ein Stürmer tut, was ein Stürmer tun soll: Er entscheidet das Spiel. Die restliche Eintracht-Elf spielte hingegen am Millerntor, als hätte sie noch eine Woche Weihnachtsurlaub. Die Abhängigkeit von Marmoush ist zu groß. Will die Eintracht oben dranbleiben, müssen auch die anderen Spieler zurück zu ihrer Form finden.

Neben dem Platz waren die Frankfurter in bester Verfassung: Sie hielten still, hatten sich offenbar auf ein paar Sprachregeln rund um das Interesse von Manchester City an Omar Marmoush geeinigt („außergewöhnliches Angebot nötig“). Nur in einem kurzen Moment wackelte die Mauer.

Ob er denn besorgt sei, wie es weitergehe, sollte Marmoush nicht mehr da sein, wurde Sportvorstand Markus Krösche gefragt. Nein, schließlich wären auch andere da, wenn – Krösche verzögerte kurz –, „ehm, wenn Omar mal nicht so gut drauf ist“. Und überhaupt: „Fußball ist kein Einzelsport, es ist ein Mannschaftssport.“

Was die restliche Mannschaft in St. Pauli bot, hätte in vielen anderen Bundesligaspielen für eine Heimreise mit null statt drei Punkten gesorgt. Hinten segelten so viele Flanken in den Strafraum, dass es für drei Spiele gereicht hätte. Der Aufsteiger schoss so oft aufs Tor, dass es für drei Tore gereicht hätte. Dass dieses Spiel mit einem Frankfurter Sieg endete, lag in der zweiten Halbzeit am Unvermögen der Hamburger. Sie blieben im achten Heimspiel dieser Saison zum siebten Mal ohne eigenen Treffer.

Die Frankfurter Probleme gingen vorn los. Weil nach der Führung der Hamburger Spielaufbau kaum noch gestört wurde, hatte St. Pauli Zeit, seine Flankenspieler in Position zu bringen. Kam der Ball dann in die Mitte, waren Robin Koch und Co. numerisch unterlegen. Erst spät im Spiel verhinderte der eingewechselte Ansgar Knauff ein paar Hereingaben.

Mit dem Ball kombinierte die Eintracht eine halbe Stunde ansehnlich. In der zweiten Halbzeit versandeten ihre gefürchteten Konter jedoch, obwohl St. Pauli immer weiter nach vorn rückte. Rasmus Kristensen scheiterte an der Latte, Igor Matanovic am Ge­genspieler, der dem Ball im letzten Moment eine andere Richtung gab.

Trotzdem: Die Eintracht hätte zu diesem Zeitpunkt schon zwei, drei Tore schießen müssen. Manchmal fehlt der Blick zum Nebenmann, öfter der Fokus. Ekitiké trifft nur den Pfosten des leeren Tores, ansonsten geht von zu wenigen Spielern ernsthafte Tor­gefahr aus.

Die Eintracht hat im Dezember gute Spiele gemacht, und sie nicht gewonnen. Jetzt spielte sie mäßig und gewann. Die Rechnung stimmt, Platz drei steht. Bis zu Platz zehn sind es jedoch nur sechs Punkte Vorsprung, die Liga ist eng. In den kommenden Wochen müssen die Frankfurter ihren Flow aus dem Herbst wiederfinden – mit oder ohne Marmoush.

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