Eintracht-Frauen glückt Start : „Richtig Bock auf die Champions League“
Eine weitere Bewerbung für das „Tor des Monats“ war ihr Treffer wohl nicht. Und trotzdem kann Elisa Senß mit ihrem Pflichtspieldebüt für Eintracht Frankfurt sehr zufrieden sein. Kurz vor Anpfiff des ersten Frauenfußball-Bundesligaspieltags am Samstag gegen Aufsteiger Carl Zeiss Jena wurde sie für ihre sehenswerte Melange aus Volleyschuss und Lupfer im Achtelfinale des olympischen Turniers von Paris ausgezeichnet. Prädikat: unhaltbar.
Gut anderthalb Stunden später setzte sie dann in der 81. Minute aus mehr als 20 Metern Torentfernung abermals zum Volleyschuss an – und ihr eigentlich harmloser Schuss rutschte Jenas Torhüterin Jasmin Janning durch die Finger. Der Treffer zum 2:0 bedeutete gleichzeitig den Endstand.
Jena verteidigt tief
Senß, im Sommer von Bayer Leverkusen an den Main gewechselt, unterband durch Gegenpressing und gutes Stellungsspiel zahlreiche Konterversuche der Jenaerinnen und war mitverantwortlich dafür, dass die SGE ihren Gegner über das gesamte Spiel kontrollierte.
Trotz eines Torschussverhältnisses von 23:3 und mehr als 70 Prozent Ballbesitz für die Eintracht sah es lange so aus, als könnten sich die Außenseiterinnen aus Thüringen als Stolperstein entpuppen. Jena verteidigte tief und machte die Räume vor dem Sechzehnmeterraum eng.
Und wenn die Frankfurterinnen sich einmal vor das gegnerische Tor kombinieren konnten, stand entweder ein Fuß einer Verteidigerin oder Torhüterin Janning im Weg – so auch, als Geraldine Reuteler nach Zuspiel von Laura Freigang aus kurzer Distanz scheiterte (33. Minute).
Nach der Halbzeitpause hielt die Eintracht den Druck aufrecht und belohnte sich schließlich in der 57. Minute. Reuteler traf nach Ablage der eingewechselten Nicole Anyomi aus 18 Metern per Schlenzer zum 1:0. Nur fünf Minuten später hätte Jena mit seiner ersten Torchance fast den Ausgleich erzielt, doch Stina Johannes parierte den Schuss von Luca Birkholz.
„Insgesamt zufrieden“, zeigte sich Trainer Niko Arnautis, „weil es nicht so einfach ist, gegen einen defensiv spielenden Aufsteiger, der nichts zu verlieren hat, zu starten“. Jetzt freue man sich auf das UWCL-Miniturnier in Island. Für Elisa Senß steht dann das nächste Debüt an.
„Ich habe richtig Bock auf die Champions League nächste Woche, es ist ein neuer Wettbewerb für mich.“ Um die Chancen auf die Gruppenphase im Wettbewerb zu wahren, ist ein Sieg gegen Sporting Lissabon am Mittwoch Pflicht. „Wir werden alles reinwerfen, was wir haben“, sagt Senß.