Neue DVV-Spitze :
Meinungsstarke Beachvolleyballer

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Markus Dieckmann will Präsident werden
Sie waren Stars ihrer Sportart. Nun möchten sie als Funktionäre dem strauchelnden Volleyball-Verband helfen. Markus Dieckmann und Julius Brink haben ein kompetentes Team zusammengestellt.
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In jungen Jahren haben Markus Dieckmann und Julius Brink genau ein Beachvolleyball-Turnier zusammengespielt. In ihren mittleren Jahren angekommen, gelten Dieckmann/Brink nun als Hoffnungsteam des deutschen Volleyballs. Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) am Sonntag in Bremen kandidiert der 47 Jahre alte Dieckmann für das nach dem Rücktritt von René Hecht vakante Amt des DVV-Präsidenten. Der 41 Jahre alte Brink möchte Vize-Präsident werden. Es gilt als gesichert, dass Dieckmann/Brink gewählt werden – und danach auch das hinter ihnen stehende Kompetenzteam mit seiner Aufräumarbeit beginnen kann.

Es sei an der Zeit, „etwas zurückzugeben“, sagte Dieckmann zu seinen Beweggründen, „in die Verantwortung“ zu gehen. Bereits in der von Kommunikations-Problemen und zahlreichen Rücktritten auf Fachebene geprägten Spätphase der Amtszeit Hechts hatte er seine Mitarbeit angeboten – war aber nicht gehört worden.

Oberste Priorität für die kommenden Monate sei es nun, zwei Vorstände zu finden, die den Verband hauptamtlich führen sollen. Der Vertrag mit Vorständin Julia Frauendorf wurde zum 31. August aufgelöst. Daneben müssen vier offene Stelle in der Spitzensport-Führung besetzt werden. Vor allem soll aber eine neue Welle der Begeisterung genutzt werden, die durch den avisierten Neuanfang in der Szene ausgelöst wurde.

Ein gutes Dutzend starker Persönlichkeiten aus der Volleyball-Familie ist bereit, sich in den Verbandsbereichen Leistungssport, Training und Lehre, aber auch Medien und Digitalisierung einzubringen. Die Unterstützung ihrer Pläne haben sich Dieckmann/Brink auch in Vorstellungsgesprächen bei den Landesverbänden eingeholt, deren Unzufriedenheit an Hechts Arbeit letztlich dessen Demission erzwangen.

Julius Brink kandidiert als Vize-Präsident für den DVV
Julius Brink kandidiert als Vize-Präsident für den DVVMartin Miseré

Die beiden ehemaligen Spitzensportler, die nun an die Verbandsspitze streben, verbindet seit langem eine Beziehung, die von „viel Tiefe“ geprägt ist, wie es Olympiasieger Brink ausdrückt, der den Älteren schon mal als „Mentor“ bezeichnete. Dieckmann gewann Anfang der 2000er Jahre zwei EM-Titel, Brink wurde zwischen 2009 und 2012 Welt- und Europameister sowie als Krönung Olympiasieger. Beide waren als Abwehrspieler erfolgreich – und beide spielten bei ihren größten Erfolgen an der Seite von Jonas Reckermann.

Dieckmann und Brink sind auch nach ihrer aktiven Zeit dem Sport in verschiedenen Funktionen treu geblieben, sei es als Trainer und Unternehmer (Dieckmann) oder als Kolumnist und Kommentator (Brink). In den vergangenen Jahren waren sie eher als meinungsstarke Beobachter am Spielfeldrand aufgefallen. „Doch das schließt ja nicht aus, dass die meinungsstarken Typen auch mal eingewechselt werden“, wie es Julius Brink ausdrückt.

DVV-Damen trotz Niederlage gegen Tschechien im EM-Achtelfinale

Die deutschen Volleyballerinnen haben bei der Heim-EM die zweite Niederlage in Folge kassiert, sich aber trotzdem für das Achtelfinale qualifiziert. Die Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen unterlag am Dienstag vor 1900 Zuschauern im Düsseldorfer Castello Tschechien mit 2:3 (25:22, 25:23, 24:26, 20:25, 16:18), sicherte sich aber zumindest den benötigten Punkt. Am Vortag hatte Deutschland überraschend mit 1:3 gegen Außenseiter Schweden verloren.

Mit sieben Zählern kann die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) vor dem abschließenden Gruppenspiel am Donnerstag gegen Mitfavorit Türkei (20.00 Uhr/Sportdeutschland.TV) trotzdem sicher mit der nächsten Runde planen. Die Achtelfinals starten am Samstag und werden in Belgien und Italien ausgerichtet. Deutschland trifft dann auf einen Gegner aus der Gruppe A. (sid)

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