Skifliegen : Ammann unschlagbar
Mit seinen Athleten konnte er nicht zufrieden sein. Deutschlands Skispringer haben ihre größte Pleite in der Geschichte der Skiflug-Titelkämpfe erlebt. Michael Uhrmann aus Rastbüchl kam als bester Deutscher nur auf Rang 19. Er hatte in der Addition der vier Sprünge stattliche 95 Meter Rückstand auf Ammann. Martin Schmitt aus Furtwangen wurde 21. vor dem Berchtesgadener Michael Neumayer. Richard Freitag aus Aue belegte Platz 28. „Wir wussten, dass der Abstand ohne Extra-Training groß sein wird, aber wir sind Lichtjahre weit weg“, erklärte der ernüchterte Schuster: „Ammann war im Vergleich zu uns eine andere Liga.“
Am Sonntag (10.15 Uhr) findet zum Abschluss der Saison die Team-Entscheidung statt, in der das deutsche Team ursprünglich eine WM-Medaille anstrebte. „Ich gehe davon aus, dass sich alle morgen im Teamspringen noch einmal zusammenraufen und individuell schöne Flüge zeigen werden. Wozu das reicht, wird man sehen“, sagte Schuster. „Wir sind weit weg. Aber wir haben das Olympia-Silber, jetzt sollen andere rechnen. Wir haben in Richtung Vancouver ordentlich Gas gegeben, das hat viel Energie gekostet. Deshalb sind wir jetzt alle schlechter“, erklärte Uhrmann den schwachen Auftritt auf der größten Schanze der Welt. Der 31-jährige Bayer räumte ein: „Es ist nicht angenehm, im Auslauf zu stehen und mit anzusehen, was die anderen hier machen.“
Ähnlich erging es Schmitt, der nicht über 200 Meter hinaus kam. „Es ist mir nicht gelungen, einen Schritt nach vorne zu machen. Wenn ich ein Problem löse, taucht sofort ein neues auf“, schilderte der 32-Jährige. An ein Happy End im Team-Wettbewerb glaubt er nicht: „Realistisch betrachtet haben wir keine Chance.“